Unwetter richtet Schäden an – Störungen durch Gewitter bei Pilatus
Nach etlichen Sommertagen kam es am Samstagnachmittag zu heftigen Unwettern. Auch die Gegend bei Pilatus trafen heftige Gewitter.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag wüteten in der Schweiz heftige Unwetter.
- Meteorologen warnten vor Hagel, Sturmböen, Starkregen und Blitzen.
- Der Bund hat die Gefahrenstufe 3 (von 4) herausgegeben.
Über die Schweiz sind am Samstagnachmittag heftige Gewitter hinweggefegt. Betroffen war fast die gesamte Schweiz – ausgenommen das Tessin und ein Teil der Südostschweiz.
Vor allem aus dem Kanton Luzern wurden viele Schäden gemeldet. Laut der Polizei wurden vier Personen während des Unwetters durch umstürzende Bäume verletzt.
Insgesamt gingen der Polizei über 100 Meldungen ein.
Unwetter: Blitz stoppt Gondelbahn am Pilatus: Ein Blitzeinschlag im Pilatusgebiet hat zu einer Überspannung ge... http://t.co/FpCXxx1g4T
— 𝕤𝕥𝕖𝕤𝕔𝕙𝕟𝕪 (@steschny) August 9, 2015
Ein Leser berichtete während des Gewitters aus Luzern: «Sturm mit Blitz und Donner kam von Null auf Hundert.» Es soll von allen Seiten geregnet und gehagelt haben.
Gewitter Pilatus: «Wie ein Tropensturm»
Und weiter: «Es reisst fast die Storen von den Balkonen.» Das Gewitter fühle sich an «wie ein Tropensturm».
Durch Unwetter Pilatus Bahn hat Störungen
Unter anderem musste der Betrieb der Pilatus Bahnen zwischen Krienseregg und Fräkmüntegg unterbrochen werden. Das wegen eines umgestürzten Baumes. Laut Luzerner Kantonspolizei wurden die Gondeln evakuiert.
Am Abend war die Bahnstrecke zwischen Luzern und Meggen auf der LInie nach Arth-Goldau SZ wegen Unwetterschäden unterbrochen.
Wegen Gewitter Pilatus Bahn-Reisende mussten auf Busse umsteigen
Reisende mussten auf Busse umsteigen. Fernverkehrszüge wurden umgeleitet. In Kriens war der Betrieb der Pilatus Bahnen teilweise durch einen umgestürzten Baum ebenfalls unterbrochen.
Auch der Kanton Schwyz meldet diverse Schäden. Rund 30 Notrufe gingen innert 90 Minuten aus dem gesamten Kantonsgebiet ein. Sie betrafen umgestürzte Bäume und Bauabschrankungen sowie weitere Gegenstände.
Bub (2) wird wegen Windstoss schwer verletzt
Wie die Kantonspolizei Waadt mitteilt, hatte das Unwetter auch für einen Zweijährigen böse Folgen. Ein Windstoss hat in Brassus VD eine Hüpfburg erfasst. Der Bub, der darin spielte, wurde schwer verletzt. Das Kind sei mehrere Meter gefallen und habe sich an den Beinen und am Becken verletzt.
Auf dem Zürichsee gerieten drei Boote in Seenot, weshalb der Seerettungsdienst Pfäffikon aufgeboten wurde, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilte. Ein Segelboot in Nuolen kenterte, die beiden Passagiere wurden von einem anderen Boot in Sicherheit gebracht.
Verletzter schwebt in Obwalden in Lebensgefahr wegen Unwetter
In Alpnach OW stürzte am Samstagnachmittag ein Baum auf ein Auto. Dabei wurden mehrere Personen im Auto eingeklemmt und mussten mit schwerem Gerät befreit werden.
Eine Person wurde lebensgefährlich verletzt und musste mit der Rega ins Spital geflogen werden.
Auch Gewitter und Blitze sorgten für Chaos
In Unterägeri ZG wurde ein Wohnhaus durch ein Blitzeinschlag stark beschädigt. Verletzt wurde niemand, ein Teil des Hauses ist zurzeit jedoch nicht mehr bewohnbar.
Züri Fäscht gab Entwarnung
Mit einem blauen Auge kamen die Besucher des Züri Fäschts davon. Setzten die Organisatoren erst einen Teil der Flugshows aus, konnte das Programm später planmässig fortgesetzt werden.
«Der Regentanz hat gewirkt», schrieben die Veranstalter auf Social Media. «Die Wetterwarnung kann zurückgenommen werden.»
#Zürich looking beautiful again after the storm! See what’s on and what is coming up: - https://t.co/ogv7aiVUMm #Switzerland pic.twitter.com/bzGvRP8Gy2
— NewInZurich (@NewInZurich) July 6, 2019
Bund warnte mit Gefahrenstufe 3
Der Bund hat die Gefahrenstufe 3 (von 4) herausgegeben. Nebst Hagel, Sturmböen, und Starkregen wurde eine hohe Blitzaktivität verzeichnet.
Kräftigster Sturm seit Lothar 1999
Die von MeteoSchweiz erhobenen Daten sind ausserordentlich: So wurden in Luzern Windspitzen von 135 Kilometer pro Stunde (km/h) gemessen: Dabei handelt es sich um den dritthöchsten Wert seit der Einführung der einheitlichen Messungen im Jahr 1981.
Nur gerade der Sturm Lothar vom 26. Dezember 1999 mit über 140 km/h und der Sturm vom 26. Januar 1995 mit rund 140 km/h erreichten höhere Werte.
Innerhalb von nur gerade 20 Minuten fiel das Thermometer um acht Grad von 24 auf 16 Grad.
Der Gewitterzug sei von West nach Ost entlang der Voralpen durch die Schweiz gezogen. Generell seien in der Zentralschweiz verbreitet 90 bis 110 km/h Windspitzen gemessen worden. Aber auch in Thun habe der Wind Spitzen von 94 km/h erreicht. Im waadtländischen Oron seien es sogar 110 km/h gewesen.