Unwetter: Überschwemmte Aare zerstört Berner Schrebergärten
Die Berner Schrebergärten im Löchligut liegen an der Aare. Weil sie über die Ufer trat, ist alles Gemüse zerstört. Die «Gärteler» lassen sich nicht entmutigen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Aare überflutete die letzten Tage Teile der Schrebergärten im Berner Löchligut.
- Das Gemüse ist zerstört, bei gewissen Parzellen das Inventar verwüstet.
- Die Pächter, schon mehrmals von Überschwemmungen betroffen, wollen dennoch weiter machen.
Tomaten, Kartoffeln, Bohnen. Alles, was mit Passion herangezüchtet wurde, ist zerstört. Das Wasser der Aare hat es sich geholt.
Sektor C der Schrebergärten im Berner Löchligut war nach den intensiven Regenfällen letzte Woche komplett unter Wasser.
Fritz Minder (78) hat besonders Pech. Seine Parzelle 105 liegt am tiefsten Punkt beinahe direkt am Ufer der Aare. Vor seinem Häuschen ist alles verwüstet.
Dennoch spricht er von Glück im Unglück. Seit 40 Jahren ist er Pächter des Gartens, zum vierten Mal hat die Aare diesen nun überflutet. «Im Vergleich zu 1999 ist es nun beinahe harmlos. Damals gab es einen Schaden von 11'000 Franken.»
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Katze «Bützu» habe er letzte Woche noch aus den Fluten retten können. «Die Meerschweinchen sind – man kann fast sagen glücklicherweise – bereits vor dem Hochwasser gestorben.»
«Habe Schnauze noch nicht voll»
Minders Nachbar Hans Roth (81) pachtet mit seiner Frau etwas nach hinten versetzt die Parzelle 67. «Bachstäuzli» steht auf seinem Häuschen, das etwas erhöht liegt und deshalb von den Wassermassen verschont blieb.
Das Gemüse ist aber komplett verschlammt. «Ausser den Beeren ist eigentlich alles kaputt.» Wenn er Glück habe, seien die Kartoffeln vielleicht noch zu retten.
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Roth ist seit 1978 Garten-Pächter im Löchligut. Angesichts der wiederholten Überschwemmungen mag es zu erstaunen, aber er sagt: «Ich habe die Schnauze eigentlich noch nicht voll.»
Minder bläst ins gleiche Horn. «Was soll ich sonst», fragt er rhetorisch. «Zu Hause sitzen und mit der Frau ‹stürmen›?»