Urteil gegen Fluglotsen von Skyguide löst Streik aus

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Zürich,

Nach dem Skyguide Urteil gegen einen Fluglotsen streiken seine Kollegen. Aus diesem Grund mussten Passagiere mit Verspätungen rechnen.

Fluglotsen skyguide
Der Kontrollturm von Skyguide auf dem Flughafen Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Schweizer Flugverkehr ist mit Verspätungen zu rechnen.
  • Der Grund: Zahlreiche Fluglotsen haben sich heute krank gemeldet.
  • Dies wird wohl kein Zufall gewesen sein.

Gestern wurde erstmals in der Schweiz ein Urteil gegen einen Fluglotsen verhängt. Ein Entscheid, der die Kollegen sichtlich ins Mark trifft. Denn «ein gutes Dutzend» Flugverkehrsleiter hat sich heute krank oder arbeitsunfähig gemeldet.

Skyguide Urteil führt zu Verspätungen

Nun geht Skyguide das Personal aus. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, wurde der Betrieb bereits verringert: in der Luft um 25 Prozent, im An- und Abflugverfahren in Kloten um 10 Prozent. Als Folge gibt es weniger Überflüge über die Schweiz sowie Verspätungen am Flughafen Zürich.

Aktuell beträgt die durchschnittliche Verspätung zwischen 15 bis 30 Minuten, sagt Flughafensprecherin Jasmin Bodmer zur Zeitung. Aktuell hätte aber auch der grosse Andrang zu Beginn der Sommerferien einen grossen Einfluss.

Urteil gegen Skyguide Fluglotsen nach sechs Jahren

Im April 2013 kam es über dem Napfgebiet im Kanton Luzern zu einer ungewollten Annäherung zweier Flugzeuge. Glücklicherweise haben die boden- und luftseitigen Sicherheitsnetze rechtzeitig reagiert, so dass die Situation rasch entschärft werden konnte.

Doch sechs Jahre später hat das Bundesstrafgericht in Bellinzona TI den diensthabenden Fluglotsen verurteilt: Er erhielt eine bedingte Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu 300 Franken. Dem Mann wird vorgeworfen, eine konkrete Gefährdung geschaffen und seine Sorgfaltspflichten verletzt zu haben.

Skyguide kritisierte das Urteil, weil es sich um eine Verurteilung handle, ohne dass ein Schaden entstand. Die Sicherheitsnetze hätten funktioniert und die Situation sei damals rasch entschärft worden.

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