VCS und Alpen-Initiative zufrieden mit Gotthard-Auflageprojekt
Der Alpenschutz wird durch das geplante Projekt für eine zweite Gotthard-Strassenröhre nicht in Frage gestellt. So lautet das Fazit zweier Umweltverbände.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verbände Alpen-Initiative und VCS Uri zeigen sich zufrieden mit dem Gotthard-Projekt.
- Der Alpenschutz sei durch den geplanten Bau eines zweiten Tunnels nicht in Frage gestellt.
Der Alpenschutz wird durch das geplante Projekt für eine zweite Strassenröhre durch den Gotthard nicht in Frage gestellt. Dieses Fazit ziehen die Umweltverbände Alpen-Initiative und VCS Uri aus dem Ausführungsprojekt, das keine Kapazitätserhöhung zulässt.
Vor bald vier Jahren haben die Schweizer Stimmberechtigten beschlossen, dass ein zweiter Strassentunnel durch den Gotthard gebaut wird. Nach der Sanierung des 1980 eröffneten Tunnels werden die beiden Röhren im einspurigen Richtungsverkehr betrieben. Dies soll die Sicherheit verbessern, ohne dass die heutige Kapazität erhöht wird.
Die Gegner der zweiten Tunnelröhre befürchteten, dass die beiden Tunnels dereinst zweispurig befahren werden. Damit werde die Kapazität erhöht und der Alpenschutz-Artikel unterlaufen. Diese Befürchtung sehen Alpen-Initiative und VCS Uri fürs Erste gebannt, wie sie am Freitag gemeinsam mitteilten.
Die beiden Verbänden forderten per Einsprache, dass die Beschränkung der Tunnelkapazität auf das heutige Niveau ins Projekt aufgenommen werde. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) habe dieses Anliegen im Ausführungsprojekt festgenagelt. Das sagte Django Betschart, stellvertretender Geschäftsführer der Alpen-Initiative, auf Anfrage. Sie würden deswegen die Einsprache nicht weiterziehen.
Ein Lastwagen gilt als drei Personenwagen
Im Bauprojekt wird gemäss Alpen-Initiative und VCS Uri verbindlich festgehalten, dass die Anzahl Autos, die pro Stunde durch den Tunnel fahren, auf 1000 beschränkt ist.
Ein Lastwagen gilt als drei Personenwagen. Diese Limitierung gilt bereits seit Jahren und wird durch das Dosiersystem gewährleistet.
Falls dennoch eine Kapazitätserhöhung geplant werden sollte, wäre wieder eine Auflage des Projektes nötig, gegen die Einsprache erhoben werden könnte. Das schreiben die Verbände weiter. Sie würden weiterhin darauf achten, dass das Versprechen eingehalten werde.