Vogelgrippe: Schweiz meldet ersten Fall in neuer Saison
Die Vogelgrippe erreicht diese Saison die Schweiz. Im Kanton Uri wurde ein Fall gemeldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Erster Vogelgrippefall der Saison: H5N1 wurde bei einem Urner Schwan nachgewiesen.
- Kontroll- und Beobachtungsgebiete wurden eingerichtet.
- Experten warnen vor einer neuen Pandemie bei der Vogelgrippe
Am Montag ist bei einem toten Schwan im Kanton Uri das Vogelgrippevirus H5N1 festgestellt worden. Das teilt das Laboratorium der Urkantone heute Mittwoch mit.
Der Schwan wurde im Gebiet des Reussdeltas aufgefunden. Es handelt sich um den ersten Nachweis in der Schweiz in dieser Saison.
Kürzlich wurde Österreich als Risikogebiet für die Vogelgrippe eingestuft. In den letzten Wochen kam es vermehrt zu Fällen bei Wildvögeln und in Geflügelbetrieben. Daraufhin wurden in unserem östlichen Nachbarland strenge Massnahmen verhängt.
Dies umfasst unter anderem ein Verbot, Geflügel im Freien zu füttern, sowie den Schutz der Tiere durch Dächer oder Netze. Experten wollen damit eine neue Pandemie verhindern.
Vogelgrippe: Bund trifft Massnahmen
In Absprache mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV wurde ein Kontroll- und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Das Kontrollgebiet umfasst das Gebiet im Umkreis von einem Kilometer, das Beobachtungsgebiet ein solches von drei Kilometern.
In diesen Gebieten gelten für Halter von Geflügel Anforderungen, um den potenziellen Eintrag des Virus in die Geflügelhaltung zu verhindern. Dazu gehören Desinfektionsmassnahmen und Ähnliches
Die Anforderungen beinhalten Biosicherheitsmassnahmen und Schutzmassnahmen zur Verhinderung eines Kontakts des Hausgeflügels mit Wildvögeln.
Die Vogelgrippe ist in der Schweiz meldepflichtig. In vorherigen Saisons wurden bei Haus- und Wildvögeln mehrere Fälle gemeldet. Bis heute gab es in der Schweiz noch keinen laborbestätigten Fall von H5N1 bei Menschen.
Vogelgrippe: Situation in Europa dynamisch
Die Vogelgrippesituation in Europa ist den Angaben zufolge aktuell dynamisch. Das BLV beobachtet sie. Die Bevölkerung soll tote Wildvögel nicht berühren sowie die Kadaver und deren Fundort den kantonalen Jagdbehörden melden.
In den USA sind Vogelgrippeinfektionen bei Menschen aufgetreten. Das Vogelgrippevirus H5N1 hat in den vergangenen Monaten zunehmend auf Säugetiere übergegriffen, unter anderem auf Milchvieh in den USA. Die infizierten Menschen arbeiteten zum einen in Geflügelbetrieben, zum anderen steckten sie sich beim Melken mit dem Virus an.
In Vietnam verendeten Tiger und Löwen in Zoos an der Vogelgrippe. Forschende fürchten, dass sich das Virus besser an Säugetiere anpassen kann, wenn es verbreitet in ihnen zirkuliert.
Eine im August veröffentlichte Studie zeigte eine Übertragung von Säugetier zu Säugetier, auch zwischen Tierarten, etwa von Kühen auf Katzen. Mutationen des Virus, die zu einer verbesserten Übertragbarkeit von H5N1 auf den Menschen führen würden, wurden bisher nicht entdeckt.