Vogelgrippe: Ganz Österreich zum Risikogebiet erklärt
Die Situation ist ernst: Laut dem Gesundheitsministerium sind bereits vier Geflügelbetriebe mit insgesamt rund 200'000 Tieren betroffen. Besonders gefährdet sind Regionen an der Grenze zu Bayern, wo das Risiko einer Ansteckung durch Wildvögel erhöht ist.
Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, müssen ab Freitag strenge Massnahmen umgesetzt werden, wie «Stern» berichtet.
Massnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe
Die neuen Richtlinien verlangen von Geflügelhaltern, dass sie den Kontakt zwischen ihren Tieren und Wildvögeln minimieren. Dies umfasst unter anderem ein Verbot, Geflügel im Freien zu füttern, sowie den Schutz der Tiere durch Dächer oder Netze.
In 25 Bezirken mit stark erhöhtem Risiko müssen Betriebe mit mehr als 50 Tieren ihre Vögel im Stall halten. Das teilte das Ministerium in Wien mit.
Diese Massnahmen sind notwendig, da das Virus von Wildvögeln auf Zuchttiere übertragen werden kann und infiziertes Geflügel häufig stirbt. Infektionen bei Menschen sind in Europa bislang nicht nachgewiesen worden, jedoch besteht ein gewisses Risiko für Arbeiter in Geflügelbetrieben.
Hintergrund zur Vogelgrippe
Die Vogelgrippe, auch als aviäre Influenza bekannt, tritt vor allem im Frühjahr und Herbst auf. Der Subtyp H5N1 ist besonders gefährlich und kann erhebliche Verluste in Geflügelbeständen verursachen.
In Österreich wurden seit September 2024 steigende Fälle bei tot aufgefundenen Wildvögeln registriert. Am 29. Oktober wurde ein Ausbruch in einem Geflügelbetrieb im Bezirk Amstetten bestätigt, was zur Einrichtung von Schutz- und Überwachungszonen führte.
Biosicherheitsmassnahmen sind entscheidend, um einen weiteren Eintrag des Virus zu verhindern. Die Behörden empfehlen allen Geflügelhaltern, sich frühzeitig auf mögliche Restriktionen vorzubereiten.
Expertenmeinungen zur Situation
Günter Weiss, Direktor der Uni-Klinik für Innere Medizin in Innsbruck, äusserte sich zur aktuellen Lage. Er warnt vor einer möglichen Epidemie durch eine Kombination von humanen Influenzaviren und Vogelgrippeviren.
Dies könne pandemisches Potenzial haben, jedoch seien die Auswirkungen nicht mit denen der Corona-Pandemie vergleichbar. Weiss betont die Notwendigkeit, sich auf solche Szenarien vorzubereiten.
«Es gibt mehr Erkrankungsbilder und mehr Infektionen», erklärt er. Er verweist auf die zunehmende Interaktion zwischen Mensch und Tier durch Globalisierung und Klimawandel.
Behörden alarmiert
Insgesamt bleibt die Lage angespannt. Die Behörden beobachten die Situation genau und setzen alles daran, die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren.