Volk lässt Einbürgerung trotz Bedenken des Gemeinderats zu
Zahlreiche Stimmbürger aus Wislikofen AG setzten sich für die Einbürgerung einer bangladeschischen Familie ein. Der Gemeinderat riet im Vorfeld davon ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fall um die Einbürgerung einer Familie aus Bangladesch hat hohe Wellen geschlagen.
- Der Gemeinderat von Wislikofen AG riet der Bevölkerung davon an – ohne Erfolg.
- Die Stimmbürger hielten den Vorwurf fehlender Integration für ungerechtfertigt.
Eine Familie aus Bangladesch hat den Schweizer Pass erhalten, sie ist jetzt in Wislikofen AG eingebürgert. Zuvor hatte der Gemeinderat der Stimmbevölkerung empfohlen, das Gesuch abzulehnen. Die Begründung: «Zu schwache sprachliche Kenntnisse und fragliche Integration.»
Die Mutter zweier Kinder lebt seit 20 Jahren in der Schweiz, wohnt seit zehn Jahren in Wislikofen AG und arbeitet seit fünf Jahren als Köchin in der örtlichen Maia-Stiftung. Wie das «Badener Tagblatt» schreibt, haben 85 von 242 Stimmbürgern an der Gemeindeversammlung teilgenommen – so viele Teilnehmer wie noch nie.
Mit 67 zu elf Stimmen wurde die 40-Jährige eingebürgert. Ihre beiden Kinder, Jahrgang 2001 und 2003, gar ohne Gegenstimmen. Anders als die Mutter, hat der Gemeinderat die beiden Teenager zur Einbürgerung empfohlen.