Erektionsförderer und Schlafmittel sind die Spitzenreiter illegal importierter Arzneimittel in der Schweiz.
Arzneimittel
Diese Arzneimittel werden am häufigsten illegal in die Schweiz importiert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Arzneimittel wie Erektionsförderer werden häufig illegal in die Schweiz importiert.
  • Solche «Medikamente» enthalten oft falsch deklarierte Wirkstoffe, warnt Swissmedic.
  • Indien ist Herkunftsort von knapp 50 Prozent der illegalen Importe.
Ad

Erektionsförderer sind die am häufigsten illegal importierten Arzneimittel, gefolgt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Knapp die Hälfte der illegalen Importe stammt aus Indien. Swissmedic warnt vor Gesundheitsrisiken vor allem bei Internet-Bestellungen.

Diese aus dem Ausland importierten «Medikamente» enthalten häufig keine oder falsch deklarierte Wirkstoffe, wie das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic in einer Mitteilung vom Donnerstag schrieb.

illegal importierte Arzneimittel Erektionsförderer
Anteil in Prozent der verschiedenen Medikament-Typen bei illegalen Postsendungen aus dem Ausland. - Nau.ch / Swissmedic

Die Behörde warnt regelmässig davor, Arzneimittel aus fragwürdigen Quellen – insbesondere aus Online-Shops – zu beziehen, da man sowohl seine Gesundheit gefährde als auch kriminelle Netzwerke unterstütze. Zudem erfordere die sichere Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente vorgängig eine persönliche Fachberatung.

Gefahrenquelle Internet: Illegale Medikamentenimporte

Von den 6659 illegalen Arzneimittelimporten, die das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) im vergangenen Jahr im Auftrag des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic sichergestellt hat, kamen knapp 3000 aus Indien, wie es in einer Mitteilung des Bundes vom Donnerstag hiess. Die Versand- wie auch die Herstellländer der illegalen Produkte änderten sich allerdings laufend.

illegale Arzneimittel Medikamente Herkunft
Bei der Herkunft der illegal importierten Arzneimittel legt Indien nach den Pandemiejahren wieder deutlich zu. - Nau.ch / Swissmedic

Bei 90 Prozent der beschlagnahmten illegalen Arzneimittelsendungen kam das vereinfachte Verfahren zur Anwendung: Es erlaubt Swissmedic und dem BAZG, bestimmte Präparate und Wirkstoffe, vor allem illegale Erektionsförderer, Schlankheitsmittel und Psychopharmaka, zum Schutz der Gesundheit der Besteller aus dem Verkehr zu ziehen und zu vernichten.

Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit führte neun Strafverfahren und erstattete den kantonalen Behörden 263 Anzeigen wegen illegaler Importe betäubungsmittelhaltiger Arzneimittel.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SwissmedicInternetSchlaf