Wahlen 2023: Schweiz erntet nach Panne Hohn und Spott
Nach den Wahlen 2023 teilt das BfS mit, dass die nationalen Parteistärken falsch berechnet wurden. Der Spott im Netz liess nicht lange auf sich warten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Wahlen 2023 kam es zu einer Panne bei der Berechnung der Parteistärken.
- Auf die Sitzverteilung hat der Fehler keinen Einfluss – dennoch erntet die Schweiz Spott.
- Im Netz wird sogar von einer «Österreichisierung der Schweiz» gesprochen.
Am Sonntag hat die Schweiz ein neues Parlament gewählt. Doch später fiel bei einer Qualitätskontrolle auf: Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat bei den Wahlen 2023 die Parteistärken falsch berechnet.
Hintergrund sei eine fehlerhafte Programmierung im Datenimportprogramm für die Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Glarus. Das führte dazu, dass in den drei Kantonen die abgegebenen Stimmen drei- bis fünffach gezählt wurden.
Die nationalen Parteistärken wurden inzwischen korrigiert – auf die Verteilung der Sitze im Nationalrat hat der Fehler keinen Einfluss. Dennoch erntet die Schweiz im Netz nun jede Menge Hohn und Spott.
Einzig die «Super-Panne» bleibe bei den Wahlen 2023 historisch, schreibt SRF-Moderator Sandro Brotz auf X (vormals Twitter).
Der Schweizer Autor und Journalist Benjamin von Wyl zieht sogar einen Vergleich zur kuriosen Wahl-Panne in Österreich im Juni. Damals wurde der falsche Kandidat zum Chef der SPÖ ernannt – bei der Auszählung seien die Stimmen vertauscht worden.
Nach der fehlerhaften Berechnung der Parteistärken fragt von Wyl scherzhaft: «Ist das die Österreichisierung der Schweiz?»
Und Demokratie-Aktivist Daniel Graf hält fest: «Die digitale Transformation bleibt eine Herausforderung für den Föderalismus. Etwa, wenn Wahldaten mit Excel-Tabellen übermittelt werden.»
«Ich spende ein paar unbehauene Steintafeln», schreibt ein weiterer Nutzer.
Auch einige Parteien reagieren humorvoll auf die Korrektur der Parteistärken. «Liebes BFS, wir wissen, dass zählen schwierig ist», schreibt «Die Mitte» auf X.
«Aber keine Sorge, es bleibt bis 2027 Zeit, um uns zu bestätigen, dass die endgültigen Ergebnisse endgültig sind.»
Die Panne bei den Wahlen 2023 wird von ausländischen Medien ebenfalls thematisiert. Auch dabei wird die Schweiz nicht von Spott verschont.
So schreibt der deutsche Sender «NTV»: «Tempo ist gut, sollte aber nicht vor Sorgfalt gehen: Das musste sich nun auch die Schweiz eingestehen.»