Wallis kämpft gegen die Ausbreitung des Japankäfers
Der invasive Japankäfer wurde im Wallis gesichtet und der Kanton will nun seine Ausbreitung verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Wallis wurde der Japankäfer, eine invasive Art, entdeckt.
- Der Kanton hat im betroffenen Gebiet Massnahmen und Einschränkungen verhängt.
- Der Japankäfer ist eine grosse Bedrohung für die Landwirtschaft und die Umwelt.
Im Wallis ist der invasive Japankäfer entdeckt worden. Der Kanton will nun die Ausbreitung des gefrässigen Pflanzenschädlings stoppen.
Zwischen Ende Juli und Mitte September 2024 wurden 20 Exemplare in der Walliser Rhoneebene in Raron, Visp und Brig-Glis, nachgewiesen. Das teilte der Kanton Wallis am Freitag mit. Ein einzelnes Exemplar fanden Bewohner ausserdem in einem Haus in Siders.
Der Kanton hat Verbote und Einschränkungen im betroffenen Gebiet erlassen. Diese beziehen sich auf den Transport von Kompost, Grünabfall, Erde, Topfpflanzen sowie das Reinigen von Geräten und Fahrzeugen für Bodenarbeiten. Im nächsten Jahr setzen die Behörden die Bekämpfung des Schädlings mit Pheromonfallen fort. Zudem wird die Pufferzone verstärkt überwacht.
Japankäfer vermutlich aus Norditalien ins Wallis eingeschleppt
Die Käfer wurden vermutlich über den Strassenverkehr aus Norditalien oder der Simplon-Südseite eingeschleppt. Das teilte der Kanton im Communiqué mit. Die ursprünglich aus Japan stammende Blatthornkäferart ist bereits seit 2014 in Norditalien nachgewiesen, seit 2017 auch im Tessin. Im vergangenen Jahr fand man das Insekt erstmals im Wallis in den Gemeinden Simplon und Zwischbergen vor.
Der Japankäfer ernährt sich von über 400 Pflanzenarten. Ausgewachsene Japankäfer können erheblichen Schaden anrichten. Sie fressen die Blätter, Blüten und Früchte von Pflanzen wie Apfelbäumen, Steinobstbäumen und Weinreben. Die Larven ernähren sich von den Wurzeln verschiedener Gräser.
Japankäfer gilt als Priorität für Quarantäne
Der Japankäfer gilt als eine grosse Bedrohung für die Landwirtschaft und die Umwelt. Aus diesem Grund wird er von den Behörden als prioritären Quarantäneorganismus eingestuft. Er ist in der Schweiz wie auch in der Europäischen Union meldepflichtig.
Im vergangenen Sommer sorgte der Japankäfer dafür, dass das Trainingsfeld des FC Basel in Münchenstein BL gesperrt wurde. Die Profis der ersten Mannschaft mussten wegen Bekämpfungsmassnahmen gegen das Insekt auf ein Ersatzfeld ausweichen.