Walliser Roggenbrot AOP wird bald im Waadtland hergestellt

Cynthia Mira
Cynthia Mira

Oberwallis,

Rettung oder Untergang? Die Suche nach einer Getreidemühle für das berühmte Walliser Traditionsbrot hat ein Ende. Ist damit das AOP-Label in Gefahr?

Das Roggenbrot ist gerettet
Das Mehl für das Walliser Roggenbrot stammt ab 2025 aus einer Mühle, die im Waadtland stehen wird. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das beliebte Walliser Roggenbrot ist gerettet.
  • Das Mehl stammt ab 2025 aus einer Mühle, die im Waadtland gebaut wird.
  • Das Label «AOP» ist deshalb nicht in Gefahr.

«So schmeckt das Wallis!» Mit diesem Werbeslogan wirbt die Tourismusplattform valais.ch für das heiss geliebte Roggenbrot AOP. Wirklich? Ist das so? Kann das berühmte runde Brot noch als Walliser Schmaus gelten, wo doch das Getreide ab 2025 im Waadtland gemahlen wird?

Diese Frage stellte sich auch die Medienplattform Pomona. Der Spatenstich für die neue Steinmühle in Riddes, notabene im Nachbarskanton, ist bereits erfolgt. Handkehrum denken andere: Hauptsache das Traditionsbrot, das seit 20 Jahren das Gütelabel AOP trägt, ist gerettet. Es bestätigt den lokalen Produktionsprozess.

Mögen Sie das Walliser Roggenbrot AOP?

Rückblick: In Naters wurde die Rohnemühle, die das Getreide bisher mahlte, geschlossen. Die harzige Suche nach Alternativen begann. Es fehlte mitunter an Geld. «Um der Katastrophe zu entgehen», wie es im Pomona-Beitrag heisst, schaute sich die Betreiberin nach Alternativen um. Die Mühle gehört der waadtländischen Groupe Minoteries SA (GMSA).

Es gibt Steueranreize, aber kein Geld vom Kanton

Zunächst haben zwei Millionen die Rettung des Brotes fast verhindert. Die nun ortsfremde Mühle kostet nun aber weniger als ursprünglich angenommen. Sie wird nach altem Vorbild gebaut. Zu finanzieren sind rund sechs Millionen Franken. Die GMSA übernimmt.

Das Gütesiegel AOP bleibt
Trotz des neuen Standortes: Die Bedingungen für das AOP-Label bleiben erfüllt. - Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP

Vom Kanton gibt es Steueranreize. Konkret: «Wir werden in den nächsten zehn Jahren maximal 50 Prozent Steuern auf den Gewinn zahlen», wird CEO Alain Raymond zitiert.

Eigentlich wäre diese Ostern bereits Schluss gewesen. Der Mietvertrag mit der Naters-Mühle wurde aber auf Ende Jahr verlängert.

Und nun also die erfreuliche Nachricht der GMSA. Die Bedingungen für das AOP-Label würden trotz des neuen Standortes erfüllt und es ist nicht in Gefahr.

Und dennoch: Im Sommer 2025 schmeckt das Brot also nach Wallis mit einem zarten Hauch Waadtland.

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Kommentare

User #1197 (nicht angemeldet)

Meines kommt aus dem Coop

User #2736 (nicht angemeldet)

Wetten? Bald kommt das Brot aus Indien oder Kambodscha. Billig hergestellt und teuer verkauft. Hehehe.

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