Was hinter den Basler Fasnacht Schnitzelbänken steckt
Bei der Basler Fasnacht gehören die Schnitzelbänke einfach mit dazu. Der Schnitzelbänker «Giftsspritzi» gibt nun Einblicke in das Kulturphänomen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schnitzelbänke gehören einfach zur Basler Fasnacht dazu.
- Doch was steckt eigentlich hinter dem Kulturschatz?
Die Basler Fasnacht wäre ohne ihre Schnitzelbänke kaum vorstellbar. Doch wie entsteht eigentlich ein solcher Vers? Der Schnitzelbänkler «Giftsspritzi» gibt im Gespräch mit «SRF» einen Einblick in die Welt der Themenfindung und Pointen.
«Giftsspritzi» bleibt jedoch anonym, ganz im Sinne des höchsten Gesetzes der Schnitzelbank: «Gäll, du kennsch mi nit?» Die Maske bleibt während eines Auftritts immer auf.
Das ist Teil des Mythos der Basler Fasnacht und ihrer Schnitzelbänke. Es gilt aber als Tabu, Verse über Krieg oder Krankheiten zu schreiben – ausser natürlich über Zürcher.
Schnitzelbank-Verse: Wie sie entstehen
Zuerst braucht es ein Thema für den Vers. Das kann alles sein – vom FC Basel bis hin zum spät explodierenden «Böög» am Sechseläuten in Zürich. Oder dem US-Präsidenten Joe Biden, der ab und zu ins Fettnäpfchen tritt. Wichtig ist nur, dass das Thema aktuell ist und die Leute wissen, wovon man spricht.
Auch Luzern hat eine lange Tradition von Schnitzelbänken. Allerdings sind diese in den letzten zwanzig Jahren fast vollständig verschwunden. Seit vier Jahren sorgt jedoch die sogenannte «Värsli-Brönzlete» am «Komische Frytig» dafür, dass diese Tradition wieder etwas belebt wird.
Die Kunst der Pointe
Die Pointe muss witzig sein, sich reimen und das Publikum erst in der letzten Zeile überraschen. Sie kann auch eine Verknüpfung zwischen zwei Themen sein. Der Vers wird also von hinten aufgebaut und an der Fasnacht von vorne gesungen – eine komplizierte Angelegenheit!
Schnitzelbank-Kurse gibt es nicht, das Handwerk lernt man durch Learning by Doing. «Giftsspritzi» hat unzählige Verse studiert und analysiert. Nur um zu verstehen, wie sie aufgebaut sind und wie die Verse zur Pointe kommen.
Die Rolle der Plakate
Die Plakate oder «Helgen» unterstützen den Vortrag des Schnitzelbänklers. Sie zeigen dem Publikum, worum es geht, dürfen aber die Pointe nicht verraten.
Für einen gelungenen Auftritt braucht es ein gutes Konzept, lustige Verse und schöne Helgen. Doch letztendlich entscheidet das Publikum über den Erfolg eines Auftritts – je nach Stimmung kann dies variieren.