Wegen Corona-Pandemie rücken Lohnerhöhungen in weite Ferne
Das Wichtigste in Kürze
- Die UBS erwartet eine so tiefe Lohnrunde wie seit über 20 Jahren nicht mehr.
- Die Löhne im 2021 dürften praktisch stagnieren.
Die UBS erwartet gemäss ihrer am Donnerstag veröffentlichten Lohnumfrage eine so tiefe Lohnrunde wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Konkret geht die Bank für das Jahr 2021 von einem durchschnittlichen nominalen Lohnanstieg in der Schweiz von 0,3 Prozent aus: «Dies entspricht dem tiefsten Anstieg seit 1999», schreiben die UBS-Ökonomen. Beziehe man die auf 0,2 Prozent prognostizierte Teuerung für das nächste Jahr mit ein, «dürften real die Löhne praktisch stagnieren», so die Experten.
Immerhin: Bei mehr als der Hälfte aller Branchen sei zwar mit einer Nullrunde zu rechnen, gleichzeitig gebe es aber auch keine Lohnsenkungen auf breiter Front. So plane keines der befragten Unternehmen Lohnkürzungen, heisst es dazu. Für ganze 12 der 22 untersuchten Branchen sei hingegen für 2021 von keiner Nominallohnerhöhung auszugehen.
Beste Aussichten haben die kleineren und mittleren Betriebe
Zu ähnlichen Ergebnissen in Sachen Lohnrunde 2021 kommt eine Umfrage des Stellenportals Jobcloud. Über die Hälfte der Schweizer Arbeitgeber (55%) wolle im nächsten Jahr die Löhne nicht erhöhen, heisst es in der ebenfalls am Donnerstag publizierten Analyse. Der Rest plane entweder die Löhne nur punktuell zu erhöhen (36%) oder sogar sämtliche Saläre nach oben anzupassen (9%).
Die besten Aussicht für Lohnerhöhung bestünden derweil in kleineren und mittleren Betrieben. So hätten 63 Prozent der KMU in der Deutschschweiz sowie 43 Prozent der Westschweizer Kleinbetriebe angegeben, 2021 die Löhne generell oder punktuell erhöhen zu wollen. Generell erwartet laut Jobcloud aber auch nur jeder fünfte Mitarbeitende eine Lohnerhöhung.
Mit Blick auf die einzelnen Branchen heisst es in der Lohnumfrage der UBS, dass die Lohneinschnitte folgelogisch in denjenigen Branchen zu erwarten sind, die mitunter am heftigsten von den Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie betroffen waren und immer noch sind. Dazu zähle unter anderem der Bereich Tourismus, in dem die UBS auch die Gastronomie sowie Kultur, Sport und Bildung zusammenfasst.