Nemo kritisiert beim «Bounce Cypher» die Medien scharf
ESC-Gewinner Nemo trat am Donnerstagabend überraschend zum ersten Mal nach neun Jahren beim «Bounce Cypher» auf und blickte auf das vergangene Jahr zurück.

Neun Jahre nach dem prägenden Auftritt von 2016 kehrte Nemo, ESC-Gewinner 2024, überraschend zum SRF «Bounce Cypher» zurück. Gemeinsam mit der Rapperin Soukey lieferte der Bieler Star eine siebenminütige Performance, die zwischen persönlicher Reflektion und gesellschaftskritischen Tönen pendelte.
In textlicher Verdichtung verarbeitete Nemo die Monate nach dem ESC-Sieg in Malmö: Promo-Stress, Management-Trennung und das Bedürfnis nach Ruhe standen im Mittelpunkt.

«Ich wäre gerne mal alleine», so Nemo laut «Der Bund». Der Rap thematisierte auch die Verschiebung der Europatournee zugunsten neuer Studioaufnahmen – laut Nemo «die besten (...), die ich je geschrieben habe».
Nemo kritisiert die Medien
Nemo rechnete in dem Beitrag zudem mit der Medienbranche und der Schweizer Musikszene ab.
Nemo lese keine Interviews mehr, «wenn die Hälfte der Zeitungen sich gegenseitig abschreiben». So würden aus Fakten schnell Lügen.
Zudem könnten aufgrund geringer Gagen kaum Künstler von ihrer Musik allein leben. Es sei grundsätzlich schwierig, neue Wege in der Schweizer Musikszene zu gehen.
Liebeserklärung zu Biel
Im zweiten Teil des Musikstücks sprach sich Nemo über die Verbundenheit zu seiner Heimat aus. «Biel City ist, woher ich komme, da kann ich noch tausendmal um die Welt reisen», rappte Nemo.
Und zuletzt ging es auch um Nemos Non-binäre Selbstbezeichnung. «Ich bin free, bin endlich von der Leine», so Nemo laut «persoenlich.com».
«Ich bin dir nicht sympathisch, seitdem ich kein Mann bin», rappte Nemo. Moderatorin Sirah Nying und Moderator Pablo Vögtli waren begeistert von Nemos Überraschungsauftritt.
«Bounce Cypher» gibt Rappern eine Bühne
Der «Bounce Cypher» ist ein jährliches Rap-Event mit über 90 MCs aus der Schweiz, die exklusive Texte performen. Es gibt keine Hooks oder Refrains, nur ungefilterte Bars in solistischen Auftritten.
Jede Rapper erhält drei Minuten Solozeit vor dem Mic, begleitet von DJ-Beats. Überraschungsgäste und spontane Line-up-Änderungen sind typisch.
Es gibt keine offiziellen Sieger, aber inoffizielle Highlights durch Wortspiele und Technik. Der Cypher fördert die Schweizer Rap-Szene und dient als Plattform für emotionale Performances.