Wegen Coronavirus: Ansturm auf Feriendestinationen in der Schweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Schweizer verbringen ihre Ferien diesen Sommer in der Schweiz.
- Das sorgt bei den Bergregionen für ein starkes Buchungsplus.
- Doch der Tourismus in den Städten leidet weiterhin.
«Machen Sie Ferien in der Schweiz!», rief Bundesrat Ueli Maurer den Bundesparlamentariern bei einer flammenden Rede Anfang Mai zu. Die Botschaft ist nicht nur bei den Politikern angekommen – auch Herr und Frau Schweizer buchen Ferien in der Heimat. Und das Coronavirus treibt sie offenbar in die Berge.
«Im Vergleich zum Vorjahr dürfen wir einen Anstieg der Buchungsanfragen verzeichnen», so die Laax-Medienstelle zu Nau.ch.
Dies gelte für die Hotels der Weisse Arena Gruppe. Besonders Schweizer zeigten grosses Interesse an der Region. «Dementsprechend ist der aktuelle Buchungsstand für die Sommerferien sehr zufriedenstellend.»
Freude bei Hotels in den Bergen
Bei anderen Hotels tönt es ähnlich. «Der Buchungsstand ist höher als letztes Jahr», so Andreas Züllig, Inhaber des Hotels Schweizerhof in Lenzerheide GR. Er ist auch Präsident von Hotellerie Suisse.
Vor allem die Buchungsdauer sei sei länger. «Die Hauptferien werden in der Schweiz verbracht», freut sich Züllig.
Aktuell seien 95 Prozent der Gäste Schweizer, Buchungen aus dem Ausland kommen noch sehr selten.
In anderen Berg-Tourismus-Regionen ist der Tenor ähnlich: Mehr Gäste, mehr Schweizer. «Wir verzeichnen ungefähr eine 10-prozentige Steigerung», so Madeleine Petermann, Gastgeberin im Hotel Edelweiss in Sils-Maria GR.
Städte leiden weiter unter Coronavirus
Dennoch: Nicht überall ist die durch das Coronavirus verursachte Wirtschaftskrise überwunden. In urbanen Gebieten fehlen die ausländischen Gäste stark. «In den Städten ist die Situation schon fast dramatisch», so der Hotellerie Suisse Präsident.
Dem stimmt auch Brigitte Heller, Direktorin des Hotel Monopol und Alpina in Luzern, zu. «Die Leute wollen natürlich in die Berge», so Heller zu Nau.ch. Momentan habe man 60 Prozent weniger Auslastung.
Besserung ist kaum in Sicht, auch die Buchungslage sei traurig. Nun ist Direktorin Heller auf Kurzarbeit angewiesen. «Es sieht zappendüster aus – auch bis Ende Jahr!»