Wegen Lehrermangel: Jetzt drohen Klassen-Auflösungen!

Der Lehrermangel verschärft sich hierzulande. Wird bis nach den Sommerferien nicht genügend Personal gefunden, droht gar die Auflösung von Schulklassen.

Lehrermangel
Sechs Stellen konnten bereits wieder besetzt werden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz mangelt es derzeit an ausgebildetem Personal an den Schulen.
  • In mehreren Kantonen könnte es daher zur Auflösung von Klassen kommen.
  • Luzern sucht das Personal gar im Ausland und holt pensionierte Lehrer zurück.

Schon bald beginnen die Sommerferien, wenige Wochen später startet das neue Schuljahr. Doch viele Stellen an den Schulen sind noch immer offen: Der Mangel an Lehrpersonen in der Schweiz ist akut, es fehlende Tausende.

In mehreren Kantonen rechnet man jetzt sogar damit, dass man Schulklassen zusammenlegen muss!

So etwa in Luzern, wo man sich bereits auf den Worst Case vorbereitet: «Zur Not müssten Klassen aufgeteilt werden. Die Schulleitungen leisten parallel entsprechende Planungs- und Organisationsarbeiten für dieses Szenario.» Das sagt Romy Villiger, Leiterin Kommunikation der Dienststelle für Volksschulbildung des Kantons zu Nau.ch.

Noch sucht man weiter, und hofft, dass alle Klassen am 22. August eine Lehrperson haben werden, so Villiger.

Luzern und Bern denken schon an Klassen-Auflösung

Auch im Kanton Bern rechnet man schon mit dem Notfall: «Es ist nicht ausgeschlossen, dass vereinzelt Klassen für einzelne Fachbereiche zusammengelegt werden müssen», sagt Sprecher Yves Brechbühler zu Nau.ch.

Immerhin konnte hier aber schon aufgerüstet werden: «Im Vergleich zur Vorwoche reduzierte sich die Zahl offener unbefristeter Stellen um mehr als einen Drittel», so Brechbühler.

Macht Ihnen der Lehrermangel Sorgen?

Der Kanton Zürich sucht ebenfalls noch Personal für das neue Schuljahr. Im meistbevölkerten Kanton der Schweiz sind von den 18'000 Anstellungen noch immer 370 unbesetzt (Stand 27. Juni), wie die Bildungsdirektion zu Nau.ch sagt.

Schulen suchen Lehrpersonen im Ausland

Nach Lehrpersonen wird sogar über die Landesgrenze hinweg gesucht, so etwa im süddeutschen Raum.

Dafür werden auch ungewöhnliche Kanäle, wie ein Velokorb (s. Foto), kurzerhand umfunktioniert und dienen zur Stellenausschreibung. Angefragt werden auch pensionierte Lehrpersonen oder Quereinsteiger.

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