Weinbau: Walliser fürchten wegen Pestiziden um Kinder-Gesundheit
Wie gefährlich sind Pestizide für die Gesundheit von Kindern? Dieser Frage geht eine Untersuchung im Wallis nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Wallis läuft eine Studie zu Auswirkungen von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit.
- Testpersonen sind Kinder, weil deren Atemwege am ehesten beeinträchtigt werden können.
- Drei Schulen nehmen an der Studie teil - kürzlich ging die letzte Testphase zu Ende.
Bei vielen Obst- und Weinanbaufeldern kommen häufig auch Pestizide zum Einsatz. Doch wie schädlich sind diese für die menschliche Gesundheit eigentlich? Es ist eine Frage, die sich viele stellen – und auf welche die Walliser Regierung eine Antwort will.
Beim Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut Swiss TPH wurde deshalb eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Explizit soll die Pestizidbelastung bei Kindern untersucht werden, wie das «SRF-Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» berichtet.
In den vergangenen Jahren habe es diesbezüglich immer wieder Unsicherheiten gegeben. Vor allem bei Eltern, die in Weingebieten wohnen, erklärt Gesundheitsminister Mathias Reynard.
«Mit der Studie wollen wir herausfinden, ob es tatsächlich Risiken für die Kinder, aber auch für die restliche Bevölkerung gibt. Und wenn ja: Was können wir verbessern?»
Laut dem Bericht nehmen drei Gemeinden und ihre Schulen an der Studie teil. Salgesch, Saxon und Chamoson. Letztere ist die grösste Weinbaugemeinde im Kanton Wallis. Fast 39 verschiedene Rebsorten wachsen hier.
Studie nicht nur für Kinder
Getestet wird demnach in vier Phasen, jeweils für eine Woche. Die erste Untersuchung hatte im Januar stattgefunden. Also in einer Zeit, in der noch keine Pestizide zum Einsatz kamen. Die letzte war kürzlich, im Juni.
Zur Untersuchung gehört unter anderem ein Lungenfunktionstest. Die Kinder erhalten ausserdem ein Armband aus Silikon. Dieses hat eine Spezialbeschichtung, auf der sich sämtliche Pestizide, aber auch alle anderen Stoffe in der Luft festsetzen. Dieses Armband wird zu einem späteren Zeitpunkt analysiert.
Reynard betont, dass man mit der Studie nicht den Wein- und Obstbäuerinnen und -bauern an den Karren fahren wolle. Im Gegenteil: «Sollte von den Pestiziden tatsächlich ein Risiko ausgehen, sind die ersten Opfer die Bäuerinnen und Bauern. Sie arbeiten jeden Tag auf den Feldern.» Studie sei letzten Endes auch für sie, nicht nur für die Kinder.