Weinfelden TG: Dieb will Picasso-Gemälde auf Flohmi verkauft haben

Lou Pflugshaupt
Lou Pflugshaupt

Weinfelden,

Einbrecher klauten aus einer Villa in Weinfelden originale Picasso-Gemälde. Sie behaupten, diese dann auf einem Flohmarkt verkauft zu haben – für 150 Franken.

picasso
Einbrecher klauen in Weinfelden zwei originale Picasso-Gemälde. (Symbolbild: Femme au Beret Mauve) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Weinfelden wurden 2020 zwei Picasso-Gemälde aus einer Villa gestohlen.
  • Einer der beiden Einbrecher steht jetzt vor Gericht.
  • Er will die Bilder für 150 Franken auf einem Flohmarkt verkauft haben.

Im Oktober 2020 kam es in Weinfelden im Thurgau zu einem Einbruch. Zwei Männer sind in eine Villa eingebrochen und suchten nach Wertgegenständen. Doch das Ganze lief nicht wie geplant: Der Hauseigentümer kehrte überraschend nach Hause zurück.

Die beiden handelten schnell und überwältigten den 80-Jährigen. Wie die «Thurgauer Zeitung» schreibt, habe einer der beiden dem Eigentümer gedroht. Wenn er nicht verrate, wo er seine Picasso-Bilder aufbewahre, würde er ihm das Ohr abschneiden.

Nachdem die beiden gefunden hatten, wonach sie suchten, verliessen sie das Haus und liessen den Eigentümer gefesselt zurück. Die Räuber ergaunerten sich Gegenstände im Wert von 75'000 Franken.

Einer der beiden, ein kosovarisch-serbischer Doppelbürger, steht jetzt vor dem Bezirksgericht Weinfelden. Er wurde im Dezember 2021 bei einem anderen Einbruch festgenommen. Durch eine DNA-Spur konnte ihm die Beteiligung am Picasso-Bilder-Raub nachgewiesen werden.

«Hatten Angst um unser Leben»

Vor Gericht gab er zu, in die Villa eingebrochen zu sein. Doch er habe das aus Not getan: Er habe seine Ersparnisse beim Pokern verloren und nicht gewusst, wie er wieder in seine Heimat reisen solle.

«Wir hatten Angst um unser Leben, denn in diesem Haus gab es grosse Waffen», behauptet er. Deswegen hätten er und sein Kumpel den alten Mann gefesselt. Den Namen des albanischen Kollegen will er nicht verraten, dieser würde ihn sonst töten.

Nach dem Verbleib der Gemälde gefragt, behauptet der 37-Jährige: «Das waren Fälschungen, ich habe sie für 150 Euro auf dem Flohmarkt verkauft.»

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Das Gericht war von seinen Aussagen wenig überzeugt: Er wurde zu einer viereinhalbjährigen vollziehenden Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem wird er für zehn Jahre des Landes verwiesen. Ausserdem muss er die angefallenen Kosten sowie 25'680 Franken bezahlen.

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