Wer Sommerferien spät bucht, zahlt mehr
Schweizer Reisebüros sind sich einig: Wegen der grossen Nachfrage dürften die Preise für Sommerferien in den kommenden Wochen weiter ansteigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Tui-Chef Sebastian Ebel glaubt, dass Preise für Sommerferien noch steigen werden.
- Auch Reisebüros in der Schweiz sehen das so. Grund seien die Nachfrage und höhere Kosten.
- Das dürfte gerade bei beliebten Destinationen wie Griechenland und den Balearen zutreffen.
«Es wird 2023 keinen ‹Last-Minute-Sommer› geben, wie es ihn früher gab», prophezeit Tui-Chef Sebastian Ebel. Er sieht für diesen Sommer weniger Chancen auf Last-Minute-Schnäppchen. Und warnt: Für Spätbucher könnte es sogar teurer werden.
Auch Schweizer Schnäppchenjäger dürften dieses Jahr enttäuscht werden. Kuoni und Helvetic Tours jedenfalls raten, die Sommerferien so schnell wie möglich zu buchen.
«Gerade Kundinnen und Kunden, die in den Sommerferien (und dazu noch an Wochenenden) in beliebte Destinationen wie die Balearen, Kanaren, Griechenland und Kreta reisen möchten, sollten diese Pläne möglichst rasch in die Tat umsetzen», sagt Mediensprecher Markus Flick.
Nachfrage so gross wie vor Pandemie
Die Nachfrage nach Ferienreisen sei wieder so gross wie vor der Pandemie. Doch: «Die Verfügbarkeiten liegen allerdings noch etwas darunter.» Da Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen würden, «werden sie für Badeferien im Sommer in den kommenden Wochen tendenziell steigen».
Punktuell könne es zwar dazu kommen, dass noch verfügbare Flugplätze kurzfristig zu reduzierten Konditionen erhältlich seien. Aber: «Preisreduzierte Last-Minute-Angebote für die beliebtesten Badeferiendestinationen werden im bevorstehenden Sommer nicht der Regelfall sein», so Flick.
«Spontane Schnäppchen absolute Ausnahme»
Auch Tui Suisse empfiehlt frühzeitige Buchungen – weil die Ferien immer teurer werden. «Aufgrund von einer höheren Nachfrage und einem geringeren Angebot sowie allgemeinen Kostensteigerungen zeichnen sich aktuell für besonders beliebte Zielgebiete wie beispielsweise Griechenland steigende Preise im Hinblick auf die Hochsaison ab», erklärt Mediensprecherin Sonja Ptassek auf Anfrage.
Die Preise seien kurz vor Abflug eher höher als tiefer. Grund: «Auch Hoteliers und Fluggesellschaften wissen, dass kurzfristig immer noch viel gebucht wird. Spontane Schnäppchen werden die absolute Ausnahme sein.»
Auch Hotelplan rät zu einer frühzeitigen Buchung. Mediensprecherin Bianca Gähweiler hält aber fest: «Es hat momentan noch überall Platz und wir finden für unsere Kundschaft auch kurzfristig noch einige Ferienmöglichkeiten.»
Gegenüber dem Vorjahr würden Hotelplan-Kunden für eine einwöchige Pauschalreise rund ums Mittelmeer im Schnitt 5,2 Prozent mehr ausgeben. Das sei zu einem gewissen Teil auf die Inflation und die gestiegenen Flugpreise zurückzuführen.
«Noch nicht alle Airlines fliegen wieder mit der gleichen Kapazität wie vor der Pandemie. Das heisst, das Angebot für Flüge ist tiefer und die Nachfrage ist gross. Dies widerspiegelt sich logischerweise dann auch im Preis», sagt Gähweiler.