Wetter: Heftige Gewitterfront zieht über die Schweiz
Eine Gewitterfront hatte in der Nacht das Schweizer Wetter voll im Griff. Das Unwetter ging im westlichen Mittelland mit Hagel, Starkregen und Winden einher.
Das Wichtigste in Kürze
- Es zogen mehrere Gewitterzellen mit Hagel, Starkregen und starkem Wind über die Schweiz.
- Im Tessin hat es ganz viel geregnet, in Wädenswil ZH gab es eine schwere Orkanböe.
- Mittlerweile ist die Gewitterfront abgezogen – der Regen hat nachgelassen.
Von Frankreich her kommend zogen seit dem späten Mittwochnachmittag mehrere Gewitterfronten über die Schweiz. Zunächst machten sich die Unwetter über der Westschweiz bemerkbar. Anschliessend zogen sie ins westliche Mittelland sowie über die Kantone Aargau und Luzern.
In den letzten Stunden entluden sich teils heftige #Gewitter. Bis 3:45 Uhr wurden in Torricella-Crana 113.4 mm #Niederschlag registriert, zudem gab es in Wädenswil eine schwere #Orkanböe mit 139.7 km/h. Aktuell gewittert es v.a. im Süden noch kräftig. https://t.co/2lv0pkxXAz (ss) pic.twitter.com/TTizOhuzkv
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) September 8, 2022
Östlich von Burgdorf sorgte die Front für starken Hagel, wie «MeteoSchweiz» auf Twitter mitteilte. Wie ein Video aus Bern zeigt (siehe oben), regnete es auch in der Hauptstadt wie aus Kübeln. Insgesamt entluden sich bis 23 Uhr 10'730 Blitze. Besonders viele Blitze verzeichneten die Kantone Bern, Waadt, Freiburg, Schwyz, Luzern und Zürich.
Geregnet hat es laut «MeteoNews» mit Abstand am meisten im Tessin: In Torricella-Crana beispielsweise fielen 113,4 mm, in Lugano 100mm. Unten im Twitter-Video ist zu sehen, wie enorm der Regenfall etwa am Lago Maggiore war. Die gemessenen Regensummen lagen schweizweit zwischen 25 und 45 Milliliter pro Quadratmeter.
Die Unwetter brachten zudem laut «MeteoNews» auch starken Wind mit sich: Eine schwere Orkanböe wurde in Wädenswil mit 139,7 km/h gemessen. 96 km/h waren es in Vucherens VD und 85 km/h in Villars-Tiercelin VD. Im neuenburgischen Chaumont waren es 83 km/h. Werte von über 60 Kilometern pro Stunde wurden auch in Locarno TI, Altdorf UR, Thun BE und Gersau SZ gemessen.
Starker Wind und viele Einsätze in Fribourg
Eine starke Windböen wurde auch in Fribourg mit 106 Kilometern pro Stunde gemessen. In dem Kanton kam es wegen des heftigen Gewitters auch zu mehr als 60 Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Laut einer Mitteilung ging es vorwiegend um Überschwemmungen und Bäume auf der Strasse.
Zudem wurden in Romont FR wegen dem Wetter zirka 300 Personen vorübergehend aus einem Festzelt evakuiert. Und in Grossguschelmuth FR kam es wegen eines Blitzeinschlags zu einem Brand in einem Familienhaus. Während des Unwetters wurde laut der Polizei aber niemand verletzt.
«SRF-Meteo» hatte laut seiner Webseite Warnungen wegen dem Wetter für den Kanton Waadt und Teile von Bern herausgegeben. Das galt auch für das Tessin. Die Gefahrenstufe «Orange» bedeutet grosse Unwettergefahr. Mittlerweile ist die Gewitterfront abgezogen – der Regen hat nachgelassen, wie ein Blick auf den Wetterradar zeigt.
Wetter wird auch am Donnerstag regnerisch
Am Donnerstag geht es regnerisch weiter, wie «Meteo Schweiz» berichtet: Es bleibt meist stark bewölkt, ausserdem ist mit einigen Schauern zu rechnen. Auch lokal eingelagerte Gewitter sind möglich.
Am Freitag und Samstag wechseln sich laut «SRF Meteo» längere sonnige Phasen mit einigen Regenschauern ab. Auch lokale Gewitter sind weiterhin möglich.
Am Sonntag nähert sich ein Hochdruckgebiet der Schweiz. Es bringt nach Auflösung von Wolkenresten häufig Sonnenschein. Es ist selten nass, am ehesten noch am Ostrand der Schweiz. Im Norden gibt es 21 Grad, im Süden 25 Grad.
Auch der Montag bringt trockenes und recht sonniges Wetter. Danach ist unklar, wie stabil das Hoch bleibt. Wahrscheinlich ist der Dienstag noch praktisch trocken, bevor am Mittwoch wieder eher Regen möglich ist. Anfang Woche wird es sehr warm mit etwa 26 Grad im Flachland, es sind sogar noch höhere Temperaturen möglich.