Wetter: So verschifft war der Start für Schweizer Badis
Das Wetter im Mai lässt bisher zu wünschen übrig. Auf Regentage folgen weitere Regentage. Bitter für die Badis, die erst gerade ihre Saison eröffnet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Mai beschert der Schweiz bislang viele Regentage.
- Kein besonders geglückter Start in die Saison für Schweizer Freibäder.
- Trotzdem zeigt man sich für die kommenden Wochen optimistisch.
«Nachem Räägne, chunnts go Schiffe. Nachem Schiffe, do Seichts. In der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz.» Treffender könnte Peach Weber das Wetter im Mai 2021 nicht beschreiben.
An mehr als 81 Prozent der Tage hat es seit Mai-Beginn geregnet. Die Aussichten für die restlichen Mai-Tage sind auch nicht sonderlich erhellend. «Nach aktuellem Stand sind bis Ende Mai etwa acht bis 13 Regentage möglich», so Geraldine Zollinger von «Meteonews».
Schweizer Freibäder erwachen im letzten Frühlingsmonat traditionellerweise aus ihrem Winterschlaf.
Dass der Saisonstart für die Freibäder nun eher durchzogen verlief, wundert wohl die wenigsten und zuletzt die Verantwortlichen.
Spitzentage blieben bisher aus
Das Strandbad Thun BE ist mit einer Fläche von rund 50'000 Quadratmetern das drittgrösste Freibad der Schweiz. Erst letztes Jahr wurde die dreijährige Gesamtsanierung abgeschlossen.
Keshab Zwahlen, Leiter der Fachstelle Sport in Thun, sieht aber auch positives: «Das derzeit kühle Wetter hilft, damit nicht zu viele Gäste in der Anlage sind und die Abstände eingehalten werden können.» Das Corona-Schutzkonzept beschränkt die Anzahl Badegäste auf maximal 3200. Am Dienstagnachmittag befinden sich gerade mal etwas über 20 Leute im Bad.
«Wir hoffen auf Wetterbesserung, insbesondere für das See- und Flussbaden», so Zwahlen. Der Aboverkauf verlief bislang eher zurückhaltend. Doch Zwahlen gibt sich optimistisch: «Mit dem besseren Wetter wird der Umsatz zunehmen.»
Stammgäste, die einzigen Besucher
Auch im Basler Gartenbad Bachgraben blieb der Ansturm bislang aus. Eine Mitarbeiterin sagt auf Anfrage: «Die einzigen, die wir begrüssen, sind einige wenige Stammgäste, die regelmässig ihre Bahnen schwimmen kommen.» Da das Wetter an Pfingsten bis jetzt nur wenig Sonnenschein vorgesehen hat, rechne man auch dann nicht mit einem grossen Besucherstrom.
In Zürich haben die Badis letzten Donnerstag ihre Saison eröffnet. Auf Anfrage lässt Manuela Schläpfer, Mediensprecherin des Sportamts Zürich, Folgendes verlauten: «In den ersten vier Tagen besuchten rund 6100 Personen die 15 Stadtzürcher Sommerbäder.»
Das sind nur knapp 100 Besucher pro Tag und pro Bad. Fassen könnten die Bäder trotz Personenbeschränkungen im Schnitt aber rund das Zehnfache.
Schlechtes Wetter zwingt zur Schliessung
Gestern Dienstag gegen 15 Uhr, wann normalerweise langsam Hochbetrieb herrscht, zeigt ein Blick auf die Webseite der Stadt Zürich ein tristes Bild:
Für die meisten Freibäder lohnt es sich anscheinend nicht, bei dem schlechten Wetter für Badegäste überhaupt zu öffnen.
Ob sich die Lage an Pfingsten bessert, hängt schlussendlich vom Wetter ab. Zwahlen: «Spitzentage haben wir erst, wenn es einige Tage nacheinander schön und heiss ist.»