Wetter vermiest Badis den Saisonstart
Das Wetter der letzten Tage hat nicht gerade zum Badi-Besuch eingeladen. Die Betreiber sind enttäuscht – berichten aber von einigen hartgesottenen Schwimmern.
Das Wichtigste in Kürze
- In den vergangenen Wochen wurde die Schweiz mehrmals von heftigen Gewittern heimgesucht.
- Für die Badis eine Enttäuschung – das Wetter schlägt sich in den Besucherzahlen nieder.
- Einige Badegäste liessen sich vom Hudelwetter jedoch nicht aufhalten.
Das Wetter im Juni lässt sich bisher mit dem Aktienkurs von Bitcoin vergleichen: ein einziges Auf und Ab. Zu Beginn des Monats jagte ein Hitzetag den anderen. Und seit wenigen Tagen folgt ein Unwetter auf das nächste. Allein die Schäden, welche die Gewitter am Montag verursachten, werden auf insgesamt rund 200 Millionen Franken geschätzt.
Auch etliche Schwimmbäder leiden unter dem schlechten Wetter. «Bei den vielen Regentagen haben wir nicht so viele Besucher», sagt Beat Wüthrich auf Anfrage von Nau.ch. Wüthrich ist Anlagechef des Freibads Marzili in Bern.
Der Wasserstand der Aare sei momentan sehr hoch. «Badegäste haben bei diesem Stand eigentlich nichts in der Aare verloren», so Wüthrich. Trotzdem gäbe es einige wenige hartgesottene Schwimmer, die sich trotz des Regenwetters einen Schwumm im Becken gönnen.
Badi-Leiter: «Sind uns solches Wetter ja gewohnt»
Marcel Wiesler vom Lido Luzern berichtet Ähnliches: Auch bei ihm seien die Gäste an den Regentagen ausgeblieben. «Da kommen eigentlich fast nur Schulklassen, die auch bei Regen schwimmen oder Fussball spielen.»
Allzu gefrustet zeigt sich der Geschäftsleiter wegen der Gewitter allerdings nicht. «Wir sind es uns in der Schweiz ja gewohnt, dass wir nicht immer tolles Wetter haben wie in Italien. Wir hatten ja auch schon ein paar tolle Tage», sagt er zu Nau.ch.
Ist die Wetterprognose besonders schlecht, bleibt das Lido jeweils geschlossen oder wird erst später geöffnet. «Wir sind ein grosser Betrieb mit drei bis fünf Bademeistern. Da ist es teuer, offen zu bleiben, wenn doch niemand kommt.»
Badis nutzen schlechtes Wetter zum Überzeit-Abbau
Nathalie Schneider vom Zürcher Frauenbad ist enttäuscht: «Das Wetter hat zeitweise nicht ganz den Erwartungen entsprochen. Dennoch sind wir froh, dass das Wasser zwischenzeitlich recht angenehm warm geworden ist und zum Schwimmen einlädt.»
Auch wenn die Sonne nicht scheint, gibt es in der Badi viel zu tun. «Bei schlechtem Wetter werden anderweitige Tätigkeiten ausgeführt wie Reinigungen, Schulungen und so weiter.» Die Zeit könne auch genutzt werden, um Arbeitsstunden zu kompensieren, die bei schönem Wetter wieder aufgeholt werden.
Trotz der vielen Regentage seien die Besucherzahlen gut, wie Schneider behauptet. «Die Badegäste freuen sich, endlich wieder unbeschränkt baden zu können.»