Wetter: Was macht der Regen-Sommer mit unserer Psyche?
Den Regen werden wir auch in den kommenden Tagen nicht los. Ein Psychologe erklärt, was das nasse und triste Wetter mit uns macht.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Regenwetter kann auf das Gemüt schlagen, sagt ein Experte.
- Grund dafür ist aber primär unsere Erwartungshaltung.
Eigentlich sind wir uns gewöhnt, im Sommer draussen zu sein. Doch das aktuelle Wetter lädt freilich nicht zum Sonnenbaden ein. Stattdessen stehen wegen des Regens TV-Abende auf der Couch auf dem Programm.
Und das, nachdem wir wegen Corona schon auf vieles verzichten mussten. Was macht dieses Hudelwetter mit uns? Nau.ch hat beim Psychologen Stefan Gaschen nachgefragt.
Grundsätzlich habe das Wetter einen leichten Einfluss auf die Psyche, erklärt er. So gibt es wetterfühlige Menschen, die bei Föhn schlechte Laune oder Kopfschmerzen haben.
Doch: «Regenwetter im Sommer kann auf das Gemüt schlagen.» Das liege allerdings an hauptsächlich der Erwartungshaltung. «Die Jahre zuvor hatten wir viele gute Sommer. Man erwartet dann, dass das auch dieses Jahr der Fall sein wird.»
Dieser Effekt gelte aber nicht nur für das Wetter, sondern auch für andere Ereignisse, sagt Gaschen. «Entscheidend ist dann, wie fähig man ist, sich anzupassen.»
Anders sieht es aus, wenn im Herbst die Tage kürzer werden. Psychologen sprechen dann von einer «saisonalen Depression».
Hier handelt es sich allerdings um einen biologischen Effekt. Mit zu wenig Tageslicht fehlt es an Botenstoffen wie dem Glückshormon Serotonin. Gleichzeitig wird das Schlafhormon Melatonin öfters ausgeschüttet.