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Whatsapp: Polizei warnt vor diesem Finanzbetrug übers Handy

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Bern,

Cyberkriminelle werden immer dreister. Sie schrecken weder vor täglichen Anrufen noch vor Fake-Kontoeröffnungen via Whatsapp zurück. Die Behörden warnen.

Mann tippt auf seinem Smartphone Whatsapp
Betrüger nutzen gemäss der Schweizerischen Kriminalprävention jede Form von Kontaktaufnahme, um Geld zu ergaunern. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Anlage-Betrüger nutzen jegliche Form der Kontaktaufnahme.
  • So laden sie etwa Whatsapp-Nutzer dazu ein, «lukrativen» Trading-Gruppen beizutreten.
  • Polizei und Kriminalprävention erklären, was in einem solchen Fall zu tun ist.

Gleich zweimal innert kurzer Zeit wurde Melissa Rey*(39) via Whatsapp von unbekannten Nummern kontaktiert. Beide Male ging es um Finanzgeschäfte.

«Die erste Nachricht hat mich dazu aufgefordert, einem Kryptowährungshandelsklub beizutreten. Ich fand es ziemlich angriffig, dass dies einfach via Whatsapp bei mir reinlaufen konnte», sagt sie zu Nau.ch.

Beim zweiten Mal wurde ihr via Telefonnummer aus Indonesien mitgeteilt, dass ihr «Finanzkonto hinzugefügt» wurde. Inklusive der Angabe eines Passworts, einer Internetadresse und der Angabe eines Kontostands von über 2,4 Millionen US-Dollar.

«Nicht schon wieder», habe sie sich gedacht. «Es war mir schon etwas unheimlich zumute, dass meine Nummer erneut missbraucht wurde. Aber ich habe einfach nichts gedrückt und natürlich nicht reagiert», schildert sie.

Das ist zumindest nicht falsch, wie die Schweizerische Kriminalprävention auf Anfrage erklärt. Doch sie rät, noch einen Schritt weiter zu gehen. «Einfach löschen und sein Umfeld informieren, dass es sich um Betrugsversuche handelt», empfiehlt die Präventionsstelle bei dieser Art von Nachrichten.

Zudem solle man solche Anfragen und Profile je nach Plattform auch direkt der Plattform melden. Denn, so betont die Kriminalprävention: «Jede Form von Kontaktaufnahme von Fremden, die Geld versprechen, ist betrügerisch.»

Anlagebetrüger nutzen sogar Datingplattformen

Der Präventionsstelle ist diese Art von Betrugsversuch denn auch bekannt. «Es geht immer um Anlagebetrug. Also eigentlich einfach um eine Form von Vorschussbetrug.» Anlagebetrüger würden alle Formen der Kontaktaufnahme nutzen: via unaufgeforderten Telefonanruf, sozialen Netzwerken oder sogar via Online-Datingplattform.

«Verbreitet ist auch, dass erst eine ‹romantische Kontaktaufnahme› à la Romance Scam erfolgt und dann auf lukrative Anlagemöglichkeiten verwiesen wird.» Beim Romance Scam erstellen Betrüger gefälschte Profile auf Social Media und Partnerbörsen, um Verliebtheit vorzuspielen und so Geld zu ergaunern.

Läuten bei dir die Alarmglocken, wenn du von unbekannten Nummern für Finanzgeschäfte angefragt wirst?

Auch die Polizei kam schon oft in Berührung mit dieser Art von Cybercrime. «Das Phänomen ist der Polizei in diversen Varianten bekannt», so Kenneth Jones von der Kantonspolizei Zürich.

In Bern weiss man ebenfalls, dass die Täterschaft bei Online-Anlagenbetrug «die Informationen auf dem Whatsapp-Weg teilt oder auch Gruppeneinladungen tätigt». Dies erklärt Sprecherin Sarah Wahlen auf Anfrage.

Doch auch sie warnt: Seriöse Firmen würden für die Übermittlung von Zugangsdaten – wie einem Passwort für ein Konto – nie diesen Kommunikationsweg wählen.

* Name von der Redaktion geändert.

Kommentare

User #6437 (nicht angemeldet)

Dating Plattformen sind voll von Fakes, am Einfachsten erkennt man das wenn jemand nach ein oder zwei Hin und Her Nachrichten gleich seine Telefonnummer rausrückt, das macht niemand ohne Absicht. Nutzer löschen und das geht auch mit Telefon Anrufen von unbekannten Nummern. Sofort als SPAM markieren, denn man wird nie von unbekannten Nummern angerufen ohne dass man weiss worum es geht. Das selbe Spiel gibt es auch auf Telegram, das süsse Lächeln auf dem Profil Foto hinter dem Hello ist zu 100% ein Fake und so was wird nicht gelöscht sondern als Spam markiert inklusive Löschung.

User #4105 (nicht angemeldet)

Der Finanzbetrug unserer Behörden, Parlament und Bundesrat sind milliardenfach schlimmer. Aber irgendwie brauchen das die Schweizer Steuerzahler, sonst würden Hunderttausende schon lange vor dem Bundeshaus demonstrieren.

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