WHO: Zu viele Menschen ohne Sanitäranlagen und sauberem Trinkwasser
Investitionen in Wasser und Hygiene müssen laut der WHO und Unicef weltweit zur Priorität werden. Nur so kann die Pandemie gestoppt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Sanitäranlagen, Wasser und Hygiene sollten weltweit zur Priorität werden.
- Die Fortschritte bisher gehen nur schleppend voran.
- Die Anstrengungen müssten nun mindestens vervierfacht werden.
Häufiges Händewaschen ist eine der wichtigsten Massnahmen zur Verhinderung von Corona-Infektionen. Allerdings hatten zu Pandemie-Beginn fast ein Drittel der Menschen weltweit keine Möglichkeit, sich die Hände mit Seife zu waschen. Dies berichteten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag in Genf.
Investitionen in Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene müssten weltweit zur Priorität werden. Nur so könne die Pandemie beendet und widerstandsfähigere Gesundheitssysteme aufgebaut werden. Dies sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Es gibt einige Fortschritte, aber sie sind schleppend. So müssten 2030 voraussichtlich immer noch über 1,5 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen leben. Dies, wenn es so weiter gehe wie bisher.
Lage in Afrika besonders prekär
Um das internationale Ziel zu erreichen, bis 2030 alle Menschen entsprechend zu versorgen, müssten die Anstrengungen mindestens vervierfacht werden. In manchen Regionen sogar verzehnfacht, so die WHO.
2020 hatte ein Viertel der Menschheit von insgesamt 7,8 Milliarden Menschen zuhause kein sauberes Trinkwasser. Fast die Hälfte der Menschen hatte keine Toiletten und Duschen.
Die Zahlen haben sich seit 2016 nur leicht verbessert: sauberes Trinkwasser hatten statt 70 nun 74 Prozent, Sanitäranlagen 54 statt 47 Prozent.
Eines der UN-Entwicklungsziele ist es, alle Menschen der Welt bis 2030 adäquat mit Wasser und Sanitäranlagen zu versorgen. Das sei mit den derzeitigen Anstrengungen nicht zu erreichen, so die WHO. Besonders prekär sei die Lage in Afrika.