Wie bitte? Basler Lehrpersonen lassen Tausende Überstunden verfallen
Die Lehrkräfte in Basel standen vor sieben Jahren vor einem Guthaben von 140'000 Überstunden. Nicht alle konnten bis heute ausgeglichen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Einführung der fünften Ferienwoche sammelten Lehrkräfte massiv Überstunden an.
- Über mehrere Jahre sollte das «Ferienguthaben» wieder aufgebraucht werden.
- In der Praxis war die Reduktion jedoch nicht vollständig möglich.
Vor sieben Jahren waren es ganze 140'000 Überstunden, die Lehrkräfte aus Basel angesammelt hatten. Der Grund war die fünfte Ferienwoche: Als diese 2009 für Kantonsangestellte eingeführt wurde, musste für Lehrkräfte eine Sonderregelung her.
Infolge wurde für die Lehrpersonen ein «Ferienkonto» angelegt. Darauf angesparte Guthaben sollten im Rahmen eines mehrwöchigen Sabbaticals wieder abgebaut werden. Auch eine Umrechnung in eine Reduktion der Jahreslektionen stand als Option im Raum.
«Abbau in der Praxis kaum möglich»
An der Umsetzung der Überstunden-Reduktion haperte es laut «bz Basel» dann jedoch: Rückstellungen über 22 Millionen Franken mussten im Kantonsbudget bis Ende 2015 bedingt durch die Ferienguthaben gebildet werden.
Mit einer neuen Regelung sollte die Arbeitszeit über eine Zeitspanne von mehreren Jahren hinweg angepasst werden. Für den Überstunden-Abbau wurden vorerst fünf Jahre anberaumt.
4500 Überstunden verfallen am 31. Juli
Bei mehreren Fachkräften sei ein Abbau der Überstunden jedoch nicht vollständig innerhalb des Zeitraums möglich gewesen, wie das Erziehungsdepartement mitteilt: Rund 4500 der 140'000 Überstunden sind noch nicht abgewickelt. Einen weiteren Aufschub wird es allerdings nicht geben. Alle Lektionen, die noch per 31. Juli 2024 auf dem Konto sind, verfallen, heisst es.