Wie geht es in Thundorf TG mit den Windrädern weiter?
Im thurgauischen Thundorf sollte ein Windpark entstehen. Doch bereits zum zweiten Mal lehnt das Stimmvolk die Pläne ab. Wie weiter mit den Windrädern?
Das Wichtigste in Kürze
- Thundorf TG hat bereits zum zweiten Mal über einen Windpark abgestimmt.
- Wieder versenkte das Stimmvolk das Projekt an der Urne deutlich.
- Nun wird das Projekt nicht weiterverfolgt. Auch andere Projekte im Thurgau sind betroffen.
Ursprünglich waren auf dem Wellenberg in Thundorf TG acht Windräder geplant. Das stiess bei der Bevölkerung vor eineinhalb Jahren auf Ablehnung. Nun geht auch die abgespeckte Variante mit drei Windrädern an der Urne baden.
Mit 544 zu 320 «Nein»-Stimmen versenkte die Bevölkerung am vergangenen Sonntag die Light-Variante des Windparks klar. Dies, obschon auch der Gemeinderat für die Windräder geweibelt hatte.
Gemeindepräsident will Frieden im Dorf
Trotzdem zeigt sich Gemeindepräsident Daniel Kirchmeier gegenüber Schweiz aktuell erleichtert. Er sei froh, dass das Resultat mit 63 Prozent «Nein»-Stimmen so deutlich ausgefallen sei. Jetzt könne im Dorf endlich wieder Frieden einkehren.
Die Initianten des Projekts zeigen sich vor der SRF-Kamera indes enttäuscht. Man sei überrascht, dass das Resultat der Abstimmung so deutlich ausgefallen sei. Das deutliche «Nein» sei ein klares Zeichen gegen die Windenergie.
Gegner erfreut
Erleichtert sind die Gegner des Projekts. Auf der einen Seite freuen sie sich, ist der Windpark auf dem Wellenberg vom Tisch. Andererseits hoffen sie, dass auch andere Windrad-Projekte im Thurgau jetzt unter die Lupe genommen werden.
Denn: Der Kanton Thurgau hat verschiedene Gebiete bestimmt, in denen Windräder grundsätzlich denkbar wären.
Und tatsächlich, die Abstimmung in Thundorf hat Auswirkungen auf weitere Projekte im Kanton. Die Regierung sagt gegenüber SRF, es brauche jetzt eine Planungspause.
Die Abstimmung in Thundorf sei «ein herber Rückschlag», so Regierungsrat Dominik Diezi von der «Mitte». Man müsse sich nun ein paar Fragen stellen und sich überlegen, wie man solche Projekte vorwärtsbringen könne.
Thurgau: Kanton will Gemeinden nicht entmachten
Aber man wolle auf keinen Fall über die Köpfe der Gemeinden und deren Bevölkerung Projekte durchdrücken, sagt Diezi. Dies führe nicht zum Erfolg.
Der Kanton will jetzt prüfen, wie man die Bevölkerung an anderen Standorten schon früher in die Planung einbinden kann. Davon erhofft man sich, dass der Widerstand gegen die Windenergie weniger gross ausfällt.
Dies steht im Kontrast zu anderen Kantonen, die ihre Gemeinden bei Windkraft-Projekten entmachtet haben. So beispielsweise Luzern und St. Gallen. Hier wird kantonal über Windräder abgestimmt.