Wintersaison-Fazit: In mittleren Lagen gabs noch nie so wenig Schnee

Laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung gab es diesen Winter historisch wenig Schnee. In den mittleren Lagen sogar so wenig wie noch nie zuvor.

Schnee Mangel
Immer wieder mangelte es diesen Winter in mittleren Lagen an Schnee, wie hier in Adelboden BE. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In mittleren Lagen gab es in dieser Saison so wenig Schnee wie noch nie.
  • Dennoch hielt sich der Gäste-Rückgang einigermassen in Grenzen.

Für viele Wintersportler ist die abgelaufene Saison eine zum Vergessen: Vielerorts schien es mehrheitlich an Schnee zu mangeln. Und der Eindruck täuscht nicht.

Denn laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung gab es tatsächlich historisch wenig Schnee, wie «SRF» berichtet. Auch in höheren Lagen fiel der Schnee erst spät. Dort gab es sogar so wenig Schnee wie seit 50 Jahren nicht mehr.

Noch schlimmer ist die Bilanz in den mittleren Lagen (1000 bis 2000 Meter über Meer). Dort fiel so wenig Schnee wie noch nie. Bitter: Genau auf diesen Höhenlagen haben viele Schweizer Skigebiete ihre Talstationen.

Zudem habe es im Flachland nur einzelne Tage mit geschlossener Schneedecke gegeben. Insgesamt sei im Osten leicht weniger Schnee gefallen als im Westen, so das Schneeforschungsinstitut.

Rückgang der Gästezahlen in Grenzen

Trotz des Schneemangels hielt sich der Rückgang der Gästezahlen in den Skigebieten in Grenzen. Hier konnten vor allem die grossen Gebiete in höheren Lagen mit viel technischer Beschneiung profitieren.

Im Vergleich zur Vorjahresperiode haben die Bergbahnen bis Ende März 13 Prozent weniger Gäste verzeichnet. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Verbands Seilbahnen Schweiz hervor. Gemäss dem Verband ist die Wintersaison 2021/22 aber eine Rekordsaison gewesen.

Das Berner Oberland hat etwa ein Minus von 19 Prozent verzeichnet. In Graubünden ist es ein Minus von neun Prozent, im Wallis gab es einen Rückgang um sechs Prozent. Im Tessin hingegen hat man um 69 Prozent zugelegt.

Fast gleich viele Unfälle mit Lawinentoten wie im Winter davor

Wegen des Schneemangels befanden sich in der gerade abgelaufenen Saison mehr Wintersportler auf weniger Quadratmetern Schnee. Laut tiefer gelegenen Skigebieten seien viele Gäste auf höher gelegene Regionen ausgewichen.

Zudem habe es an Tagesgästen gemangelt, da im Flachland mehrheitlich keine Winterstimmung aufgekommen sei.

Waren Sie diesen Winter Ski- oder Snowboardfahren?

Schweizweite Zahlen zu Unfällen fehlen derzeit noch. Während aber einige Spitäler einen Rückgang melden, hat zum Beispiel das Kantonsspital Chur bis Ende März einen Anstieg der Unfälle von einem Viertel verzeichnet.

Trotz wenig Schnee sei es laut Schnee- und Lawinenforschungsinstitut zu etwa gleich vielen Unfällen mit Lawinentoten gekommen wie im Winter davor.

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