Wirte wollen Zertifikat nicht freiwillig beibehalten

Sven Würgler-1
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Bern,

Das Zertifikat soll schon bald Geschichte sein. Doch wollen die Wirte es auch nach dem 17. Februar zum Schutz ihrer Gäste beibehalten?

Zertifikat Coronavirus Restaurant
Eine Zertifikatskontrolle im Restaurant ist nun nicht mehr nötig. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 17. Februar wird die Zertifikatspflicht in Restaurants wohl aufgehoben.
  • Obwohl rechtlich möglich, wollen nur die wenigsten Wirte das Zertifikat weiterführen.

Bereits ab dem 17. Februar könnten die meisten Massnahmen gegen das Coronavirus fallen. Unter anderem die Zertifikatspflicht für Restaurants und Beizen dürfte dann Geschichte sein.

Doch auch nach dem 17. Februar könnten Wirte den 2/3G-Ausweis weiter kontrollieren. Als privater Anbieter hätten sie das Recht dazu. Auch die Kantone könnten das Zertifikat bei Bedarf rasch reaktivieren.

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Noch müssen die Wirte die Zertifikats-Kontrolle durchführen. - Nau.ch

Geht es also auch nach dem 17. Februar nur mit Zertifikat in die Beiz?

Für den Branchenverband GastroSuisse sollen die Massnahmen lieber heute als morgen aufgehoben werden.

Beizer sehen's gelassener

Die Beizer selbst sehen das Thema gelassener. Vereinzelt wird dem Zertifikat sogar nachgetrauert. Doch freiwillig kontrollieren will die Ausweise kein von Nau.ch angefragter Betrieb.

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Die Berner Beizer freuen sich auf das Ende der Zertifikatspflicht. - Keystone

«Die Gäste würden es wohl nicht ganz verstehen», sagt Thomas Baumann vom «Alten Tramdepot» in Bern. Entschieden sei jedoch noch nichts. Die Zertifikatspflicht störte bisher nicht so fest, denn: «Die Homeoffice-Pflicht ist viel schädlicher für die Gastronomie in der Stadt.»

Florian Weber, der zusammen mit Gastro-Unternehmer Michel Péclard in Zürich mehrere Restaurants betreibt, findet es richtig, das die Zertifikatspflicht womöglich entfällt. Dies aufgrund der aktuellen Corona-Lage. Gleicht sieht dies auch René Kaufmann, Pächter und Koch des Restaurants Rössli in Illnau ZH.

In Altersheim-Restaurants weiter mit Zertifikat?

Gastro-Bern-Präsident Tobias Burkhalter geht davon aus, dass kaum Anbieter die Pflicht freiwillig behalten wollen: «Vor allem Treffpunkte vulnerabler Personen könnten weiterhin darauf setzen.» Als Beispiel nennt Burkhalter aber Altersheime und Spitäler.

Die Lockerungen werden auch vom Berner Verband begrüsst. «Es wird unsere Arbeit deutlich vereinfachen und die ewigen Diskussionen beenden», so Burkhalter.

Würden Sie sich mit einer Zertifikatskontrolle sicherer fühlen?

Auch weitere Gastro-Betriebe äussern sich in diese Richtung. «Obwohl wir die Zertifikatspflicht im letzten Jahr befürworteten, freuen wir uns darauf, dass diese bald wegfallen wird.» Das sagt Loris Costacurta vom Basler Gastro-Unternehmen Mondelli Group. Ob eine schnelle Öffnung der richtige Weg sei, müssten aber die Experten beurteilen.

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