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WWF: Viele Wildtierarten sind weiterhin bedroht

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Bern,

Die Bestände von Feldhamstern, Lemuren oder Stören sind nach Angaben der Umweltorganisation WWF rückläufig und die Bedrohungen verstärken sich.

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Von den rund 100 noch lebenden Lemur-Arten sind gut 90 Prozent in ihrer Existenz bedroht. Ihre Wälder werden gerodet und Lebensräume in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA MTI/ZSOLT CZEGLEDI

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem WWF-Bericht sind weiterhin viele Tierarten vom Aussterben bedroht.
  • Während den letzten 50 Jahren nahm die Population von 4000 Arten um zwei Drittel ab.
  • Bei einigen bedrohten Arten wie etwa Nashörner oder Wisente nahmen die Bestände zu.

Innert 50 Jahren haben die Populationen von mehr als 4000 untersuchten Arten von um über zwei Drittel (68 Prozent) abgenommen. Darunter sind Fische, Vögel, Säugetiere, Amphibie und Reptilien, wie der WWF in einem Bericht schreibt.

Die Schweiz weise im Vergleich mit andern OECD-Ländern den höchsten Anteil bedrohter Arten auf. Der WWF bezieht sich dabei auf den Umweltbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Viele Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste

Die Internationale Rote Liste führt den Europäischen Feldhamster seit 2020 in der Rubrik «vom Aussterben bedroht». Sein Lebenskampf steht laut dem WWF stellvertretend für den tausender heimischer Tierarten und Pflanzen. Sie leiden unter den Folgen der intensiven Landwirtschaft.

Von den rund 100 heute noch lebenden Lemur-Arten sind gut 90 Prozent in ihrer Existenz bedroht. Ihre Wälder werden gerodet und Lebensräume in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Auch die Jagd auf die Tiere lässt die Bestände schrumpfen.

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Eines der letzten Exemplare eines Schwertstörs (Psephurus gladius) aus dem chinesischen Jangtse liegt auf einer Uferböschung. Foto: Qiwei Wei/Yangtze River Fisheries Research Institute/dpa - dpa-infocom GmbH

Seit 2020 gilt der Schwertstör als ausgestorben. Weitere Störarten könnten folgen, denn 85 Prozent von ihnen sind bedroht. Dammbauten versperren ihnen den Weg zu ihren Laichgebieten. Zudem werden Störe wegen ihres Fleisches und ihrer Eier (Kaviar) weltweit gefangen.

Auch auf die Tintenfische wächst der Druck durch die Fischerei. Im Indischen Ozean nahm die Zahl der unregulierten Tintenfischereien in den letzten fünf Jahren um 830 Prozent zu. Tintenfische spielen als Beutetier des Thunfischs eine entscheidende Rolle. Der WWF fordert daher ein nachhaltiges Fischereimanagement, nicht nur für Tintenfische.

Bestände der Nashörner und Wisente wachsen

Zu den Gewinnern des Jahres 2020 zählt der WWF Nashörner in Afrika, Wisente (europäische Bisons), Seegurken und Kegelrobben. Der Bestand des Spitzmaulnashorns in Afrika ist seit Mitte der 1990er Jahre von 2400 Tieren auf 5600 angewachsen. Das sei der Verdients von Lebensraumschutz, Umsiedlungsprogramme und Anti-Wilderei-Arbeit.

Vor fast 100 Jahren starb der letzte freilebende Wisent im Kaukasus. Dank internationaler Zuchtprogramme und langjähriger Wiederansiedlung kehren die Tiere wieder zurück. Der Bestand in drei Wiederansiedlungsgebieten hat sich seit 2016 von 105 auf 160 Tiere erhöht.

Wisent im Nationalpark
Ein Wisent liegt auf einer Wiese im Nationalpark Unteres Odertal unweit dem Schloss Criewen. Foto: Patrick Pleul (Archivbild) - dpa

Seegurken gelten in Asien als Delikatesse. Drei besonders wertvolle Arten wurden in das Artenschutzabkommen der Uno aufgenommen. Ihre Bestände waren zuvor lokal um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Seither wird ihr Fang reguliert und die Überfischung gestoppt.

Das dürfte laut WWF positive Folgen für das Ökosystem Meer haben. Denn die Seegurken wirken der durch die Klimakrise bedingten Versauerung entgegen. Wie ein Staubsauger nehmen sie Sedimente auf, scheiden diese als gereinigten Sand aus und erhöhen so den pH-Wert am Meeresgrund.

Auch die Bestände der Kegelrobben in der Ostsee erholen sich. Dort wurden Anfang der 1980er Jahr nur noch 2500 Tiere gezählt, seit 2019 sind es 38'000.

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