Angriffe auf Bankomaten in der Schweiz haben sich halbiert, doch die Gefahr bleibt.
Bankomat Überfall
Immer wieder sind Bankomaten Ziel eines Überfalls. (Symbolbild) - Kantonspolizei Wallis

Die Zahl der Angriffe auf Bankomaten in der Schweiz hat sich innerhalb eines Jahres fast halbiert. Im Jahr 2023 gab es gemäss Zahlen der Bundespolizei 32 Bankomat-Attacken. Im Vorjahr waren es 56. Trotzdem dürfe man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Polizei (Fedpol) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Bei vielen Attacken auf Bankomaten sei Sprengstoff im Spiel. Bei der Verhinderung von solchen Angriffen gehe es letztlich auch um den Schutz von Menschenleben. Von den 32 Angriffen im Jahr 2023 wurden 22 mit Sprengstoff verübt. Bei drei dieser Vorfälle kam es laut Fedpol jedoch nicht zu Sprengungen.

Sicherheitsmassnahmen und Lasso-Angriffe

Damit hat sich die Art der Bankomaten-Angriffe in den letzten Jahren verändert. Vor 2018 waren laut der Bundespolizei hauptsächlich sogenannte Lasso-Angriffe verübt worden. Bei diesen reissen die Täterinnen und Täter die Geldautomaten mit einem Seil aus den Verankerungen, um so an die Geldkassetten zu kommen.

Die Behörden führten den starken Rückgang der Überfälle unter anderem auf Sicherheitsmassnahmen zurück. So brachte das Fedpol Banken- und Bankomaten-Betreiber am Donnerstag zum zweiten mal zu einem runden Tisch zusammen, um besonders gefährdete Anlagen sicherer zu machen. Für jeden Bankomaten müsse dabei eine eigene Risikoanalyse durchgeführt werden, sagte Fedpol-Sprecherin Berina Repesa. Es gebe kein Einheitsrezept.

Individuelle Sicherheitslösungen und Tätergruppen

Einige Bankomaten würden mit Gittern, Videokameras oder Farbstoffen in der Geldschublade sicherer gemacht. Andere wiederum müssten für mehr Sicherheit an einen anderen Standort gebracht werden. Dabei gehe es in der Regel um eine Verschiebung von Bankomaten weg von Wohngebäuden.

Zudem sind nach Angaben des Fedpols mehrere Tätergruppen gefasst worden. Dabei ist laut der Behörde die Zusammenarbeit mit dem Ausland von grosser Bedeutung. Dies, da Täterinnen und Täter oft Kantons- und Landesgrenzen überqueren.

Bisherige Ermittlungen weisen laut dem Fedpol darauf hin, dass die Täterschaften im Ausland Räume mieten und darin eine Basis für Planung, Logistik und Rückzugsraum einrichten. Den Angriff übernehmen drei bis vier Personen. Für die Flucht nutzen sie oft mehrere, teilweise gestohlene Fahrzeuge mit falschen oder gar keinen Kennzeichen.

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