Eva Wildi-Cortés wird neue Chefin des Bundesamtes für Polizei
Eva Wildi-Cortés wird ab 1. Februar 2025 neue Chefin des Fedpol.
Eva Wildi-Cortés wird ab 1. Februar 2025 neue Chefin des Bundesamtes für Polizei (Fedpol). Der Bundesrat hat sie zur Nachfolgerin der scheidenden Amtsdirektorin Nicoletta della Valle ernannt. Wildi-Cortés obliegt es nun, in Zeiten der knappen Ressourcen und zunehmenden Aufgaben das Amt zu führen.
Wildi-Cortés ist 49 Jahre alt und seit Juni 2016 stellvertretende Direktorin des Fedpol sowie Leiterin des Direktionsbereichs Ressourcenmanagement und Strategie. Seit 2002 ist sie in verschiedenen Funktionen im Fedpol tätig. Die dreifache Mutter hat einen Masterabschluss in Volkswirtschaft und Politikwissenschaften.
Justizminister Beat Jans hebt ihre Qualifikationen hervor
Bei der Überprüfung des Systems der inneren Sicherheit (Usis) in den Jahren 2002 bis 2004 hatte Wildi-Cortés als stellvertretende Gesamtprojektleiterin eine zentrale Rolle. Neben ihrer Tätigkeit beim Fedpol vertrat sie das Bundesamt in der Kommission für Polizeiausbildung der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD).
Wildi-Cortés kenne das Fedpol wie kaum jemand sonst, sagte Justizminister Beat Jans am Mittwoch vor den Medien in Bern. «Ich bin überzeugt, dass sie die Richtige ist für die Schlüsselposition.» Ihr Leistungsausweis, ihre Referenzen und auch ihre Persönlichkeit sprächen für sie.
Die Schweiz sei mit Bedrohungen konfrontiert, die Sicherheit sei nicht naturgegeben, betonte Jans. Das Fedpol stehe vor grossen Herausforderungen. Er wünsche ein entschlossenes Vorgehen gegen Organisierte Kriminalität, sei es nun Waffen- und Drogenhandel, gegen Geldwäscherei oder Menschenhandel.
Zusammenarbeit und Prävention als Schlüssel für innere Sicherheit
Akzentuiert hat sich in den Worten von Jans die terroristische Bedrohung – nicht zuletzt, weil sich immer jüngere Menschen radikalisierten. «Das müssen wir ernst nehmen», sagte der Justizminister. Prävention sei das günstigste Gegenmittel.
«Noch besser werden» werden muss in Jans' Worten die Zusammenarbeit des Fedpol mit den Kantonen und auch auf internationaler Ebene. Diese Zusammenarbeit sei ihr sehr wichtig, betonte die künftige Direktorin des Fedpol. Das Bundesamt brauche für seine Aufgaben tragfähige Partnerschaften.
«Innere Sicherheit ist meine Leidenschaft, und ich bin ihr treu geblieben», sagte Wildi-Cortés rückblickend auf ihre Laufbahn, die sie fast vollständig in der Sicherheitslandschaft absolviert habe. Sie habe sich in den über zwanzig Jahren beim Fedpol ein breites Wissen und ein Netzwerk aufgebaut.
Mit begrenzten Ressourcen arbeiten
Sie sieht das Fedpol im Spannungsfeld zwischen Ressourcen, Spardruck und zunehmenden Aufgaben. Es gelte, Prioritäten zu setzen und flexibel zu sein. Die Anforderungen an die Polizei stiegen, sagte Jans.
«Die Mittel werden nicht so stark steigen wie der Bedarf.» Die neue Fedpol-Chefin müsse mit dem haushalten, was zur Verfügung stehe. Della Valle tritt auf den 31. Januar 2025 zurück, nach über zehn Jahren im Amt.
Medial trat sie zuletzt vorwiegend im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Mafia in Erscheinung. Die heutigen Polizeiressourcen reichten nicht aus, um Organisierte Kriminalität effizient zu bekämpfen, sagte sie im April in einem Interview.
Abgangsentschädigung für Della Valle
Zu reden gab zuletzt auch della Valles Abgangsentschädigung. Sie erhält nach der Auflösung des Arbeitsverhältnisses im gegenseitigen Einvernehmen eine Abgangsentschädigung von rund 340'000 Franken, wie der Bundesrat im Nationalrat bestätigte.
Allerdings steht nun ein Verbot im Raum. Der Ständerat und die zuständige Nationalratskommission haben einem Verbot im Grundsatz zugestimmt. Nun wird eine entsprechende Gesetzesänderung ausgearbeitet.