Zahl der Beratungen wegen Vergiftungen ist zurückgegangen
Tox Info Suisse hat im letzten Jahr 4,7 Prozent weniger Beratungen zu Vergiftungen durchgeführt. Bei den Pilzvergiftungen wurde ein neuer Rekord verzeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Tox Info Suisse hat im Jahr 2019 weniger Beratungen wegen Vergiftungen durchgeführt.
- Die Zahl der Beratungsgespräche sank um ganze 4,7 Prozent.
- Parallel dazu stieg aber die Zahl der Pilzvergiftungen an.
Seit 2013 ist die Zahl der Beratungen wegen Vergiftungen stetig angestiegen, wie aus einer Mitteilung von Tox Info Suisse hervorgeht. Im vergangenen Jahr wurde nun erstmals nach sechs Jahren wieder ein Rückgang festgestellt.
93 Prozent der Anfragen seien aufgrund eines Giftkontaktes erfolgt, während sieben Prozent vorsorglicher Natur gewesen seien.
Die Hälfte der betroffenen sind Kinder
Von Vergiftungen seien in 55 Prozent der Fälle Kinder betroffen gewesen, davon 84 Prozent im Vorschulalter. Vergiftungen mit Medikamenten, Haushaltsprodukten und Pflanzen hätten 70 Prozent aller Vergiftungsfälle ausgemacht.

Bei den Kindern handle es sich dabei typischerweise um Unfälle, bei den Erwachsenen stünden die beabsichtigten Selbstvergiftungen im Vordergrund. Darunter befinden sich vor allem Selbstmordversuche (66 Prozent) und der Substanzmissbrauch (15 Prozent).
Mit 734 Fällen hat die Zahl der Pilzvergiftungen ein nie dagewesenes Hoch erreicht. Eine besondere Abnahme zeigten demgegenüber Anfragen zu Tiervergiftungen und Beratungen für Tierärzte.
Notfallberatung rund um die Uhr
In mehr als zwei Dritteln der Fälle seien die Betroffenen oder ihre Angehörigen direkt beraten worden. In den übrigen Fällen wurde nach speziellen Informationen zu Risikoabschätzung und Massnahmen bei akuten Vergiftungen gefragt.
Zum Verlauf und zum Schweregrad der Vergiftungen wird der im kommenden August erscheinende Jahresbericht von Tox Info Suisse Auskunft geben.
Die telefonische Notfallberatung unter der Nummer 145, oder via Tox Info App, steht während 365 Tagen zur Verfügung.