Zersiedelungsinitiative hat laut Umfrage Mehrheit verloren

Keystone-SDA
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Bern,

Die Abstimmung zur Zersiedelungsinitiative finde am 10. Februar statt. Hätte die Schweiz vor zwei Wochen abgestimmt, wären die Chancen auf ein Ja höher gewesen.

Baugespanne ragen vor dem Alpenpanorama empor.
Die Umsetzung der Zersiedelungsinitiative droht zu kippen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Umfrage zur Zersiedelungsinitiative zeigt die Tendenz zum Nein.
  • Wirtschaftsvertreter befürchten einen Entwicklungsstopp und ansteigende Preise dadurch.

Die Zersiedelungsinitiative hat viel Boden und damit die Mehrheit verloren: Anfang Dezember hätten noch 63 Prozent der Befragten Ja zur Vorlage gesagt hätten. Jetzt wären es nur noch 47 Prozent gewesen.

49 Prozent hätten ein Nein eingelegt, wenn die Abstimmung am 19. Januar gewesen wäre. Dies zeigt die Trendumfrage, welche das Forschungsinstitut gfs im Auftrag der SRG durchgeführt und heute Mittwoch veröffentlicht hat. Damit ist das Nein-Lager mittlerweile leicht grösser als jenes der Ja-Stimmenden.

Baugerüste für eine grosse Wohnüberbauung stehen auf einer Wiese.
Die Befürworter der Zersiedelungsinitiative schwinden zunehmend. (Symbolbild) - Keystone

Die Initiative aus der Feder der Jungen Grünen als Hauptträger verlangt, dass die Bauzonen in der Schweiz eingefroren werden. Neue Bauzonen müssten gegen eine bestehende «eingetauscht» werden.

Die Initianten wollen damit erreichen, dass in der Schweiz auch in dreissig Jahren Naherholungsgebiete zur Verfügung stehen. Eine starke produzierende Landwirtschaft in der Schweiz sollte ebenfalls möglich bleiben.

Wirtschaft gegen die Initiative

Gegner wie etwa ein Wirtschaftskomitee befürchten jedoch beispielsweise einen Entwicklungsstopp. Die Initiative schränke Unternehmen in ihrer Vergrösserungsmöglichkeit stark ein, lautet deren Hauptargument. Zudem führe sie zu höheren Bodenpreisen. Das sei ein Nachteil für den Wirtschaftsstandort Schweiz gegenüber dem Ausland.

Nicht überraschend kommt der grösste Widerstand daher von den Sympathisanten der wirtschaftsnahen FDP und CVP. Von ihren Anhängern hätten lediglich 24 (FDP) respektive 22 (CVP) ja gestimmt. Bei den Anhängern der BDP hätten noch 36 Prozent Ja gesagt.

Am meisten Befürworter auf bürgerlicher Seite findet die Initiative derweil bei den Anhängern der SVP, wobei 42 Prozent bestimmt oder eher ja stimmen wollen.

Umschwung in der SVP

Im Verlauf der letzten fünf Wochen hat jedoch der Anteil der Nein-Stimmenden bei der SVP stark zugenommen. Nach fünf Wochen wären es mittlerweile über 50 Prozent. Grund für den Einbruch der Unterstützung soll der Rückgang der Unterstützung bei den bürgerlichen Parteien sein.

Viel Zustimmung kommt wenig überraschend von der politisch Linken: Bei den Anhängern der Grünen und der SP sprachen sich 75 respektive 67 Prozent für die Initiative aus. Auch bei den Anhängern der GLP liegen die Befürworter mit 51 Prozent noch knapp vorne.

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