Zielsumme von Crowdfunding für kranke Bettina erreicht

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Wetzikon,

Gute Nachrichten für Bettina: Die totkranke SMA-Patientin kann nun mit ihrer Therapie beginnen – dank eines erfolgreichen Crowdfundings.

Bettina will Leben
Bei «Bettina will leben» wurde genug Geld gesammelt. - Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 31-jährige Bettina aus Wetzikon ZH leidet an spinaler Muskelatrophie.
  • Da die Krankenkasse keine Therapie bezahlt, starten Angehörige ein Crowdfunding.
  • In der Nacht auf heute Sonntag wurde die Zielsumme erreicht.

Das Crowdfunding «Bettina will leben» brach alle Rekorde. Nun ist in der Nacht auf heute Sonntag genügend Geld zusammengekommen. Ihr Team sammelte in einer Online-Kampagne auf dem Portal GoFundMe 600'000 Franken innert nur 16 Tagen. «Bettina WIRD leben», schreiben die Verantwortlichen auf Facebook.

Nun kann Bettina ihre Therapie beginnen. Denn mit dem gesammelten Geld lässt sich ein Behandlungsjahr mit dem neuen Medikament Spinraza finanzieren.

Die 31-Jährige leidet an spinaler Muskelatrophie – kurz SMA. Ohne Behandlung endet die Krankheit mit dem Tod. Doch die IV weigerte sich, die Kosten zu übernehmen und so starteten ihre Angehörigen das Crowfunding aus der Not.

Spende von SVP-Nationalrat

Wesentlich zum Erfolg beigetragen hat auch SVP-Nationalrat Thomas Matter mit einer Spende von 100'000 Franken – aus Protest gegen die Asylpolitik, wie er sagte. Es könne nicht sein, dass die Schweiz mehrere Milliarden Franken für das Asylwesen und die Entwicklungshilfe ausgebe, aber Menschen wie Bettina im Stich lasse, argumentierte der Wirtschaftschef seiner Partei.

Thomas Matter
SVP-Nationalrat Thomas Matter widerspricht gegenüber Nau.ch der Darstellung der Tamedia-Zeitungen vehement. - Nau

Das Team von Bettina bedankte sich für die grosszügige Spende. Dem politischen Gegner, SP-Nationalrat Cédric Wermuth, stiess die Aktion allerdings sauer auf. Die Verknüpfung mit der Asylpolitik hält er für «absurd» und die Spende sei «scheinheilig und verlogen». Die SVP sei mitverantwortlich für die hohen Medikamentenpreise, argumentierte der ehemalige Juso-Präsident.

Cédric Wermuth kritisierte Thomas Matter heftig.
Cédric Wermuth kritisierte Thomas Matter heftig. - Nau

Die politische Auseinandersetzung dürfte Bettina nicht kümmern. Sie bedankt sich für die riesige Solidarität. «In jedem Ende liegt ein neuer Anfang», schreibt ihr Team in Hinblick auf die anstehende Therapie.

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