Zivilschutz

Zivilschutz schaufelt Schlamm im Erdrutschdorf Schwanden GL

Keystone-SDA
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Glarus,

Seit dieser Woche ist im Erdrutschgebiet von Schwanden GL der Zivilschutz im Einsatz. Es gibt viel Schlamm zu räumen.

Zivilschutz Schlamm
Zivilschützer schaufeln Schlamm aus dem vom Erdrutsch getroffenen Quartier im glarnerischen Schwanden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Schwanden wird derzeit viel geschaufelt – auch der Zivilschutz hilft.
  • Der Einsatz ist für eine Woche geplant, kann aber verlängert werden.
  • Die Arbeit ist nicht ungefährlich.

Im Erdrutschdorf Schwanden GL läuft die Räumung des verschütteten Siedlungsgebietes auf Hochtouren. Seit Montag hilft auch der Zivilschutz bei der Freilegung der Häuser von scheinbar unendlichen Schlammmengen.

Lastwagen um Lastwagen beladen mit Schlamm rollt am Dienstag bei einer Besichtigung für die Medien aus dem betroffenen Siedlungsgebiet. In den engen Strassen und Gassen rangieren grosse und kleine Bagger und Pneulader. Mittendrin 20 Glarner Zivilschützer mit Kleinmaschinen und Schaufeln, mit Schlamm bespritzt bis zu den Schultern.

Ausnahmslos alle haben sich freiwillig zum Einsatz gemeldet. Dieser ist für eine Woche angelegt, mit einer weiteren provisorischen Woche als Reserve, wie Thomas Gabathuler, Glarner Hauptabteilungsleiter Militär und Zivilschutz, vor Ort einem Journalisten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärt. Die Diensttage würden über den Bund abgerechnet.

Erdrutschhang wird weiterhin überwacht

Nachdem die Gemeinde die Strassen freigeräumt habe, würden die Zivilschützer die Zugänge zu den Häusern freilegen und den Schlamm aus den Gebäuden entfernen, erklärt der Glarner Zivilschutzchef Pierre Weidmann. Das gehe oft nur mit Schaufeln. «Die Arbeit ist nicht ungefährlich, nicht zuletzt wegen der vielen Baufahrzeuge und Lastwagen in den Gassen», berichtet er.

Macht Ihnen die Lage in Schwanden GL Sorgen?

Der Erdrutschhang über dem getroffenen Siedlungsgebiet wird derweil minutiös überwacht. Naturgefahrenspezialisten der Gemeinde kontrollieren das Gelände mit Messgeräten. Der Zivilschutz hat auf einem Hausdach permanent einen Wachposten postiert, der den gefährlichen Hang nicht aus den Augen lässt. Ein Securitas-Posten hält fest, wer das Gelände betritt und wer es auch wieder verlässt.

«Die Hälfte des absturzgefährdeten Materials ist noch oben im Hang», erläutert Hansruedi Forrer, Gemeindepräsident von Glarus Süd zu dem Schwanden gehört. Deshalb könne zurzeit nur die grüne und die gelbe Zone des verschütteten Siedlungsgebietes freigeräumt werden. Dort stand der Schlamm bis zu zwei Meter hoch, wie die Schlammspuren auf den freigelegten Hauswänden zeigen.

Räumung der «roten Zone» muss warten

«Wir hoffen, dass sich der Hang beruhigt, damit wir auch die rote Zone freiräumen können», sagt Forrer. Dort türme sich das abgerutschte Erdreich zwei Stockwerke hoch und mehr. Ein dreistöckiges Haus sei komplett verschüttet. Wann diese Zone sicher betreten werden können, sei zurzeit aber unmöglich zu sagen.

Schwanden
Die Lage in Schwanden bleibt schwierig. - keystone

Ende August letzten Jahres hatten zwei Erdrutsche aus dem Gebiet Wagenrunse das Quartier getroffen. Kurz vor Weihnachten war ein weiteres Mal Erdmaterial losgebrochen und verschüttete als Murgang weitere Teile des Quartiers. «In der roten Zone haben 27 Gebäude Totalschaden», summiert der Gemeindepräsident.

Zwischenzeitlich waren über 100 Personen evakuiert. Mittlerweile sind einzelne Häuser wieder bewohnt. Wo es die Sicherheit zulässt, leben wieder Menschen zwischen Baumaschinen und Schlamm.

Kommentare

Hejö

Ich leide mit ihnen, ich habe den Schlammgestank immer noch in der Nase als bei uns der Dorfbach mit Schlamm die Keller füllte. Und Gottseidank half uns der Zivildienst auch.

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