Schwanden GL: Hätten Erdrutsche verhindert werden können?

Redaktion
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Glarus,

Nach zwei schweren Erdrutschen in Schwanden GL stellt sich die Frage, ob diese vermeidbar waren. Die Glarner Gebäudeversicherung denkt über ein Gutachten nach.

Schwanden Erdrutsch Haus Erdmassen
In Schwanden GL kam es 2023 zu gleich zwei folgenschweren Erdrutschen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im August und Dezember 2023 kam es in Schwanden GL zu zwei folgenschweren Erdrutschen.
  • Es besteht der Verdacht, dass wichtige Massnahmen unterlassen wurden.
  • Nun prüft die Glarner Gebäudeversicherung, ein Gutachten in Auftrag zu geben.

In Schwanden im Kanton Glarus haben zwei Erdrutsche im vergangenen Jahr erhebliche Schäden verursacht. Teile des Dorfes sind noch immer unbewohnbar. Nun stellt sich die Frage, ob Schäden hätten vermieden werden können.

Das SRF berichtet unter Berufung auf die Glarner Gebäudeversicherung, dass diese eine unabhängige Untersuchung in Betracht ziehe. Hansueli Leisinger, Direktor der Versicherungsgesellschaft, habe bestätigt: «Wir prüfen derzeit, ein Gutachten in Auftrag zu geben, es soll untersucht werden, ob es einen Zusammenhang mit Strassenreparaturen gibt. (...) Ob Fehler gemacht wurden oder ob trotz des Risikos früher hätte aufgeräumt werden sollen».

Aufräumarbeiten in Schwanden angelaufen

Die begonnenen Aufräumarbeiten in Schwanden gestalten sich komplex. Gemeindepräsident Hansruedi Forrer äussert dennoch Erleichterung: «Ich bin froh, ist man nun so weit, dass man hier aufräumen kann.»

Ziel sei es unter anderem, die Zufahrt zu zwei noch bewohnbaren Wohnblöcken freizuräumen. Ruedi Stüssi, Leiter Naturgefahren der Gemeinde Glarus Süd, betonte, dass Folgeschäden und eine weitere Gefährdung möglichst zu verhindern seien.

Schwanden Erdrutsche
Schwanden GL wurde von mehreren Hangrutschen getroffen. (Archivbild) - keystone

Derweil macht sich unter den Einwohnern von Schwanden zunehmend Ungeduld breit. Einige gehen davon aus, dass der zweite Erdrutsch im Dezember hätte vermieden werden können. Nach dem ersten grossen Erdrutsch im August 2023 hätte das Geröll besser entfernt werden müssen, so die Kritik der Betroffenen.

«Das brauchte seine Zeit»

Stüssi zeigt sich skeptisch gegenüber dieser Kritik: «Das braucht ein enormes Ablagerungsvolumen. Das mussten wir zuerst schaffen, was mit Umweltauflagen und Bewilligungsverfahren verbunden war. Das brauchte alles Zeit.» Den Vorwurf, dass in Schwanden zu langsam gehandelt worden sei, weist er zurück.

Mit den Aufräumarbeiten dürfte auch die juristische Aufarbeitung starten. In der Politik von Glarus ist es diesbezüglich noch auffallend still. Die Fragen, welche die Glarner Gebäudeversicherung klären lassen könnte, scheinen momentan noch kein politisches Thema zu sein.

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Kommentare

User #2162 (nicht angemeldet)

"zeitaufwändiges Bewilligungsverfahren" für das kurzfristige Deponieren des ersten Schlammmaterials -- im Wissen, dass bald noch mehr nachkommen könnte. Das ist eine ganz schwache Ausrede für einen kleinen Kanton, wo alle Fachleute per Du sind.

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