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ZKB: Fake-Bank will an Geld von Nau.ch-Leser

Redaktion
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Zürich,

Ein Nau.ch-Leser glaubt, dass er mit einer Bankerin der ZKB telefoniert. Spät realisiert er, dass er Betrüger am Draht hat. Die Polizei ist alarmiert.

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Statt einer Bankerin der ZKB hatte ein Nau.ch-Leser eine Betrügerin am Apparat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Telefon-Betrüger hätten einem Nau.ch-Leser beinahe Geld abgenommen.
  • Über Umwege gelangte er auf eine gefälschte Webseite der Zürcher Kantonalbank.
  • Die Hackerin am Telefon fordert ihn auf, mit der Kreditkarte Geld zu überweisen.

Es sollte eigentlich nur ein kurzer Besuch auf der Webseite der Zürcher Kantonalbank werden. Plötzlich telefoniert Nau.ch-Leser W. S.* (58) aber mit Betrügern – und verliert beinahe viel Geld. «Auf diese Betrugsmasche kann jeder reinfallen», ist er sich sicher.

Wie immer tippt W. S. im URL-Feld seines Browsers «zkb» ein – was sich später als schwerer Fehler herausstellt. Es öffnet sich die Webseite der Bank. Was der Zürcher noch nicht realisiert: Er fällt auf eine Kopie rein – nur kleine Details sehen anders aus. «Wer nicht jeden Tag auf der Seite ist, bemerkt keinen Unterschied.»

Kurz darauf erscheint eine Warnmeldung. W. S.* müsse sich bei der Servicestelle melden.

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Sieht zwar gleich aus, ist aber nicht die Login-Seite der ZKB. In Rot ist der Warnhinweis zu sehen – deshalb kommt Nau.ch-Leser W.S. ins Gespräch mit den Hackern. - zVg

Nau.ch-Leser soll Geld mit Kreditkarte überweisen – zur Bestätigung seiner Identität

W. S. ruft die Telefonnummer der – falschen – ZKB-Seite an. Eine Frau begrüsst den Nau.ch-Leser freundlich. «Jemand wollte sich in Ihr Konto einloggen», berichtet sie. Es gehe nun darum, die Identität von W. S. zu überprüfen.

Er wägt sich in sicheren Händen. Die Frau am anderen Ende der Leitung sagt ihm, er müsse eine App herunterladen. «Sie begleitete mich durch den Prozess, sagte mir immer, was ich als Nächstes tun muss.»

Nach der App folgen weitere kuriosere Sicherheitschecks. Erst muss W. S. seine ID fotografieren. «Dann sagte sie mir, ich soll ihr einen Betrag mit meiner Kreditkarte überweisen. Sie würden diesen gleich wieder zurückschicken.»

«Je aufgebrachter ich war, desto ruhiger wurde sie»

Da wird W. S. stutzig – auch weil er merkt, dass er nicht mit einer 041-, sondern mit einer 033-Nummer telefoniert.

«Arbeiten Sie wirklich bei der ZKB?! Das habe ich so noch nie erlebt! Soll ich Ihnen meine letzte Transaktion sagen?»

Doch die Mitarbeiterin hat für alles eine Antwort parat. Die 033-Nummer komme daher, weil sie von der Sicherheitsabteilung sei. «Je aufgebrachter ich war, desto ruhiger und klarer sprach die Frau», sagt W.S.

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Die Hacker gingen laut Aussagen des Nau.ch-Lesers äusserst routiniert vor. - Keystone

Er ist sicher: «Da waren Profis am Werk. Sie versicherte mir, dass sie jeden Tag solche Telefonate mache und sie den Kunden immer helfen könne. Für mich ergab alles Sinn!»

Fatal: W. S. lässt sich überzeugen – und will 200 Franken überweisen.

Doch der Bezahlvorgang wird glücklicherweise abgebrochen. Und die falsche ZKB-Arbeiterin verrät sich.

«Sie fragte mich, ob denn noch jemand anderes im Haushalt eine Kreditkarte habe. Da wurde mir klar: Die Frau arbeitet nicht bei der ZKB. Ich werde gerade betrogen!»

Betrüger wollten Kryptowährungen kaufen

W. S. ruft sofort seinen Kundenberater an, der bestätigt, dass die Maske zwar echt aussieht, aber fake ist.

Der Nau.ch-Leser lässt alle Karten sperren und meldet sich bei seiner Kreditkarten-Firma.

Wurden Sie schon einmal Opfer von Telefonbetrügern?

«Dort wurde mir gesagt, dass gerade jemand mit meinem Geld Kryptowährungen kaufen wollte.» Nur weil W. S. dafür eine Sperre auf seiner Kreditkarte hat, klappt das nicht.

«Ich bin froh, ist nichts passiert. Aber ich bin auch ein bisschen sauer auf die ZKB. Sie müssen doch warnen, dass es Fake-Webseiten gibt!»

ZKB: Einstieg immer über offizielle Website!

Nau.ch konfrontiert die Bank mit dem Fall. Die ZKB rät: «Der Einstieg ins eBanking sollte zwingend immer über die offizielle Webseite der eigenen Bank erfolgen. Links, die per E-Mail oder SMS verschickt wurden, eignen sich keinesfalls.»

Dasselbe gelte für Links von Suchmaschinen-Ergebnissen, wie im Fall von W.S. «Im Zweifelsfall raten die Banken stets zur Überprüfung der Richtigkeit der Zertifikate.»

Bei ungewöhnlichen Fehlermeldungen soll man immer Kontakt mit der offiziellen eBanking-Support-Nummer aufnehmen, so die ZKB.

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Die Cyber-Polizei warnte letzten Oktober von einer falschen Warn-SMS der ZKB. - cybercrimepolice.ch

Die Betrugsmasche ist auch der Cyber-Polizei bekannt. Trotzdem bringt eine Anzeige in vielen Fällen nichts.

So auch in jenem von W. S., wie er erfährt, als er sich auf dem Polizeiposten meldete: «Die Beamten sagten mir, dass das ohne Schaden und mit falscher Telefonnummer ins Niemandsland führe.»

*Name der Redaktion bekannt

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