Zoos bezeichnen Entscheid des Bundesrates als inakzeptabel

Keystone-SDA
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Bern,

Während der Bund die Museen am 11. Mai wieder öffnet, müssen die Zoos bis am 8. Juni geschlossen bleiben. Diese fühlen sich vom Bundesrat ausgeschlossen.

Pinguin
Königs- und Eselspinguine spazieren durch die Aussenanlage im Zoo in Basel. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss dem Bund sind Zoos «keine Kulturinstitution» - darum gibts keine Finanzhilfen.
  • Im Gegensatz zu Museen müssen sie ausserdem bis zum 8. Juni geschlossen bleiben.
  • Die Zoos fühlen sich ausgeschlossen und wollen sich wehren.

Der Entscheid, Zoos und Botanische Gärten am 11. Mai noch nicht zu öffnen, wird vom Verein zooschweiz/zoosuisse als absolut unverständlich und nicht nachvollziehbar beurteilt. Der Verein fordert deshalb ein Umdenken: Er ruft den Bundesrat auf, Zoos, Tier- und Wildparks ab dem 11.Mai zu öffnen, wie der Verein der wissenschaftlich geleiteten Zoos der Schweiz am Donnerstag mitteilte.

Enormer finanzieller Schaden

Vom Bundesrat müsse eine Lösung für den enormen finanziellen Schaden gefunden werden, der Zoos seit der Schliessung entstanden sei, insbesondere, wenn «die erzwungene Schliessung bis zum 8. Juni tatsächlich verfolgt werden sollte».

Zoo
Im Frühling sind Zoos ein beliebter Ausflugsort. Wegen der Corona-Krise sind sie aktuell aber geschlossen. - dpa

Wöchentlich gehen den Zoos der Schweiz rund 2,5 Millionen Franken verloren, die nicht durch Kurzarbeit aufgefangen werden können, weil die Tiere weiter versorgt werden müssen, wie es weiter heisst.

Museen bevorzugt

Museen, die in der Krise durch den 280 Millionen-Unterstützungsbeitrag des Bundesrates unterstützt werden, sollen nun am 11. Mai öffnen können, Zoos, Tier- und Wildparks dagegen voraussichtlich erst am 8. Juni. «Und dies obwohl die zoologischen Institutionen keinerlei Bundesgelder erhalten und für den Schaden alleine aufkommen müssen», heisst es weiter.

Verlehrshaus Schweiz Luzern
Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. - Keystone

Museen wie das Landesmuseum Zürich, diverse grosse Kunsthäuser und das Verkehrshaus in Luzern verzeichnen laut Mitteilung ebenso hohe Besucherzahlen wie die Zoos und Tierparks. Im Gegensatz zu den Museen würden sich die Gäste der Zoos jedoch grösstenteils im Aussenbereich aufhalten, wo das Ansteckungsrisiko geringer sei als in geschlossenen Räumen. Die Zoos hätten zudem weit grössere Flächen zur Verfügung.

In einem am Donnerstag dem Bundesamt für Gesundheit eingereichten Branchenkonzept können aus Sicht von zooschweiz/zoosuisse die Vorgaben für eine vorzeitige Öffnung eingehalten werden.

Zoos wollen als Kulturinstitution anerkannt werden

Eine Anfrage von zooschweiz/zoosuisse, in welchem Departement die Zoos beim Bund vertreten seien, wurde laut Mitteilung vom Bundesamt für Kultur folgendermassen beantwortet: Man sehe sich im Gegensatz zu den Museen und weiteren Kulturinstitutionen nicht für Zoos zuständig, deshalb lehne der Bund jede Unterstützung ab.

Im Tierpark La Garenne füttert eine Angestellte mit Schutzmaske einen Steinbock. Die Tiere im Kanton Waadt sollen gemäss Bundesratsentscheid erst im Juni wieder besucht werden können. - keystone

Gemäss Verein zooschweiz/zoosuisse sind Zoos ein Bereich der Museumswelt und der Kultur. «Weshalb der Bund die Zoos nun in allen Bereichen aus dem Kulturbereich ausschliesst, verstehen wir nicht und wir erwarten hier ein Umdenken im Bundesrat

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