Ein Wolf hat im Stall von Bauer Peter Christen (49) bei Zuckenriet SG mehrere Schafe gerissen. Auch ein Zaun stoppte das Raubtier nicht. Der Bauer ist wütend.
Schaf Wolfsriss
Viele Schafzüchterinnen und Schafzüchter geben deshalb ihre Existenz auf. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Wolf riss am Wochenende drei Mutterschafe bei Zuckenriet SG.
  • Drei weitere schwerverletzte Schafe mussten getötet werden.
  • Das Raubtier kroch unter dem Zaun des Schafgeheges hindurch.
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In der Ostschweiz hat erneut ein Wolf zugeschlagen. Diesmal traf es die Tiere von Bauer Peter Christen (49) aus Schweizersholz TG. Sein Hof liegt 50 Meter von der Kantonsgrenze in einem st. gallischen Weiler. «Als ich am Samstagmorgen in den Stall ging, traf mich fast der Schlag. Mir wurde schlecht», sagt er Nau.ch.

Peter Christen Schafe Wolf
Bauer Peter Christen fühlt sich nach dem Wolfs-Angriff machtlos. - zvg

Ein Wolf riss in der Nacht drei Mutterschafe im Stall. Drei weitere Schafe, darunter zwei Lämmchen, hatten so schwere Verletzungen, dass sie getötet werden mussten. «Es tut mir im Herzen weh», sagt Christen. «Es ist schade um die armen Tiere.»

Wolf auch tagsüber gesichtet

Der Wolf war unter dem Zaun des Schafgeheges durchgekrochen. «Es ist unheimlich, weil man nichts machen darf», sagt der Bauer. Ein Abschuss des Wolfes wird erst bei 35 gerissenen Tieren pro Monat ein Thema. «Das ist doch verrückt», sagt Bauer Christen. «Der Wolf wurde hier in der Gegend auch schon tagsüber gesichtet.»

Zuckenriet Wolf Schafe
Der Wolf kroch unter dem Zaun des Schafgehes durch.
Zuckenriet Wolf Schafe
Hier kam der Wolf in den Stall. Neben Einhagen gibt es derzeit keinen Schutz.
Zuckenriet Wolf Schafe
Eine montierte Fotofalle vor dem Hof lichtete am Sonntagmorgen um 7 Uhr einen ausgewachsenen Wolf ab.

Tatsächlich hat der Wolf an der Grenze von St. Gallen zum Thurgau seit Ende 2019 schon mehrmals zugeschlagen. Seit dem 22. Dezember ist es der sechste Angriff eines Wolfes im Grenzgebiet der Kantone St. Gallen und Thurgau, teilt der Kanton heute mit. Wegen der geringen Distanz der Attacken gehen die Behörden vom gleichen Wolf aus.

Eigentlich ist es eher unüblich, dass ein Wolf den Siedlungen so nah kommt. Nun müssen Tierhalter im betroffenen Gebiet davon ausgehen, dass der Wolf wieder zuschlägt. «Es gibt hier auch Kinder. Muss wirklich zuerst etwas passieren, bevor man reagieren darf?», fragt Bauer Christen.

2,5 Meter Zaun

Im Rahmen des Herdenschutzprogramms wurde nun bei ihm ein 2,5 Meter hoher Gitterhaag aufgestellt.

Die Schweiz stimmt am 17. Mai über das neue Jagdgesetz ab. Es erlaubt es den Kantonen, geschützte Tierarten wie den Wolf zum Abschuss freizugeben, falls er Nutztier- oder Jagdwildbestände gefährden könnte. Umwelt- und Tierschutzorganisationen wollen dies mit einem Referendum verhindern.

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