Zufall entscheidet, wer diese Zürcher Wohnungen erhält
Die Stadt Zürich lässt den Zufallsgenerator arbeiten: In der neuen Siedlung Tramdepot Hard werden 193 günstige Wohnungen vergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich kommt seit 2019 ein Zufallsgenerator bei der Wohnungsvergabe zum Einsatz.
- Die Software wählt aus allen Interessierten zufällig potenzielle Mietende aus.
- Diese haben dann die Chance, sich auf eine der Wohnungen zu bewerben.
In Zürich wird der Zufallsgenerator genutzt, um Glückspilze für 193 günstige Wohnungen in der neuen Siedlung Tramdepot Hard auszuwählen.
Bereits seit 2019 entscheidet in der Stadt Zürich in erster Instanz eine Software, wer in die nächste Runde kommt.
Sie wählt zufällig 1128 Namen aus einer Liste von 14'467 Interessentinnen und Interessenten aus. Diese Personen erhalten dann eine Einladung zur Bewerbung, die anderen werden abgelehnt. Der «Tagesanzeiger» berichtet darüber.
Der Grund für die grosse Anzahl der Ausgewählten liegt darin, dass viele Interessentinnen und Interessenten aufgrund von Doppelanmeldungen oder unvollständigen Bewerbungsunterlagen ausscheiden.
Wie der Zufallsgenerator funktioniert
Der Zufallsgenerator ist so programmiert, dass er nur einmal betätigt werden kann, um Missbrauch zu verhindern.
Nach der Zuteilung der eingetroffenen Bewerbungen auf die Wohnungen überprüfen städtische Mitarbeitende die Unterlagen.
Nun können bestimmte Gegebenheiten berücksichtigt werden. Beachtet werden etwa die Dringlichkeit des Wohnungsbedarfs oder Personen mit kleinen Kindern.
Fairness des Zufallsgenerators
Es darf die Frage gestellt werden, ob der Zufallsgenerator eine faire Methode ist, um knappen Wohnraum zu verteilen.
Jedenfalls in der ersten Phase der Wohnungsvergabe haben alle Bewerbenden die gleichen Chancen. Der Zufallsgenerator hat kein soziales Gewissen.
Kornel Ringli, Sprecher von Liegenschaften Stadt Zürich, argumentiert im «Tagesanzeiger»: «Der Zufallsgenerator wählt eine ziemlich grosse Gruppe aus, sodass statistisch sowohl die Verzweifelten als auch die Optimierer unter den 1128 ausgelosten Personen sind.»
Für das Zusammenleben in einer Wohnsiedlung sei es wichtig, dass unterschiedliche Menschen dort wohnen würden.