Zukunftsweisender neuer GAV in der Maschinenindustrie
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Maschinenindustrie hat einen neuen Gesamtarbeitsvertrag.
- Dieser geht die Herausforderungen der Branche an: Digitalisierung und Fachkräftemangel.
Es ist geschafft: Die Sozialpartner der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) haben sich über die Inhalte und den Text des neuen Gesamtarbeitsvertrags geeinigt. Dieser tritt voraussichtlich bereits am 1. Juli in Kraft.
Die unmittelbaren Herausforderungen für den Werkplatz Schweiz sind Digitalisierung und Fachkräftemangel. «Das neue Vertragswerk stellt sich diesen Herausforderungen und stärkt dadurch die MEM-Industrie, es sichert Arbeitsplätze und gibt den Angestellten verbesserte Zukunftsperspektiven. Nicht zuletzt wird dadurch die Arbeitsplatzattraktivität in der Branche gestärkt.» Dies sagt Alexander Bélaz, der für die Angestellten Schweiz verhandelt hat.
Regelmässige Standortbestimmungen
Die Weiterbildung wird im GAV zu einem zentralen Thema. Mit dem neuen Instrument MEM-Passerelle 4.0 wird dem Fachkräftemangel entgegen gewirkt, und gleichzeitig erhalten die Beschäftigten das Rüstzeug für die digitale Zukunft. Regelmässig finden Standortbestimmungen und Gespräche zur Laufbahnentwicklung statt.
Auch bezüglich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konnten Verbesserungen erreicht werden. Die Angestellten wünschen sich, möglichst autonom über ihre Zeit verfügen zu können. Das neue Vertragswerk kommt diesem Anliegen entgegen. Die 40-Stundenwoche konnte trotz massivem Druck der Arbeitgeber verteidigt werden.
Arbeitgeber muss sich stärker engagieren
Mit dem neuen GAV erreichten die Angestellten Schweiz die gesteckten Ziele weitestgehend. Der Vertrag bringt den Angestellten verbesserte Arbeitsbedingungen und die Arbeitgeber müssen sich stärker für die Angestellten engagieren. Dabei kommt auch der innerbetrieblichen Mitwirkung eine wichtigere Rolle zu - sie muss die neuen Möglichkeiten zur Diskussion bringen und einfordern.