Zürcher Bar sagt Konzert von weissem Rasta-Sänger ab
Der österreichische Musiker Mario Parizek wollte am Dienstag eigentlich im «Gleis» in Zürich auftreten. Daraus wurde nun nichts – offenbar wegen seiner Rastas.
Das Wichtigste in Kürze
- Im letzten Moment haben die Verantwortlichen Mario Parizeks Konzert im «Gleis» abgesagt.
- Grund dafür sei laut dem Musiker, dass er als Weisser Dreadlocks trage.
- In einem Instagram-Video erklärt er, weshalb er sich mit 13 Jahren Rastas machen liess.
Seit seinem 13. Lebensjahr trägt der österreichische Musiker Mario Parizek Dreadlocks. Doch am Dienstag wurden ihm die Rastas in Zürich offenbar zum Verhängnis. Der Österreicher hätte am Abend im «Gleis» im Zollhaus ein Konzert abhalten sollen.
Doch die Betreiber sagen seine Auftritt im letzten Moment ab. Grund: «Heute bin ich aufgefordert worden, dass ich das Konzert nicht spielen darf, weil ich weiss bin und Dreadlocks habe.» Das erklärt der Musiker in einem Instagram-Video, das er direkt am Dienstagnachmittag im «Gleis» aufgenommen hat.
«Grossen Applaus ans Gleis für diese mehr oder weniger faschistische Einstellung», fügt er im Anschluss hinzu. Daraufhin erklärt Parizek, weshalb er sich als 13-Jähriger Rastas machen liess.
«Kulturelle Aneignung» sorgte in Bern für Konzertabbruch
«Weil ich in einem ziemlichen rechten Dorf aufgewachsen bin und mir damals gedacht habe, diesen rechten Leute will ich zeigen, dass es auch andere Leute gibt. Heute werde ich von der linken Ecke deshalb diskriminiert.»
Er habe keine Worte dafür. Die Verantwortlichen der Bar haben sich bisher öffentlich nicht zu der Konzert-Absage geäussert.
Der Fall erinnert an den Vorfall Ende Juli in der Brasserie in Bern, wo ein Konzert der Band Lauwarm abgebrochen wurde. Einige Gäste hätten ihr «Unwohlsein mit der Situation» geäussert, da die weissen Musiker ebenfalls Rastas hatten. Dabei sei es um die Thematik «Kulturelle Aneignung» gegangen.