Zürcher Betrüger erfindet Traum-Job und ergaunert Geld
Ein Zürcher brachte mehrere Menschen dazu, ihm Tausende von Franken zu leihen. Nun muss sich der 29-Jährige vor dem Bezirksgericht Horgen verantworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 29-Jährigen musste sich in Horgen wegen mutmasslichen Betrugs verantworten.
- Mit fiesen Maschen und Lügen ergaunerte er sich mehrere Zehntausend Franken.
- Das Bezirksgericht verurteile ihn zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten.
Ein junger Versicherungsberater hat mehrere Menschen um Zehntausende Franken erleichtert. Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, brachte er die Opfer dazu, ihm aufgrund vorgegaukelten Geschäftsideen Geld zu leihen. Der 29-Jährige musste sich kürzlich vor dem Bezirksgericht Horgen wegen Betrugs und anderer Delikte verantworten.
Er erzählte beispielsweise seiner ehemaligen Lehrerin, bei der er zeitweise wohnte, von seinem angeblichen beruflichen Erfolg. Per Whatsapp berichtete er ihr von Meetings und bevorstehenden Abschlüssen als Versicherungsmakler. Doch diese waren frei erfunden.
Die Frau habe von der Täuschung nichts geahnt und unterstützte ihren ehemaligen Schüler bei einer Geschäftsidee. Zudem investierte sie 20'000 Franken in eine neu gegründete GmbH. Sie glaubte an seine Versprechen von Beteiligung und Rückzahlung ihrer Investition.
Zürcher nannte Ex-Lehrerin «Sugarmama»
Zusätzlich soll der Beschuldigte über 34'000 Franken von ihrem Konto abgehoben haben sowie 850 Franken aus ihrem Schlafzimmer gestohlen haben. Seine ehemalige Lehrerin habe auch davon nichts gewusst. Gegenüber einem gemeinsamen Bekannten soll er sie als «Sugarmama» bezeichnet haben.
Einem Freund log er vor, er könne das Schweizer Fernsehen versichern. Dieser gab ihm zwei Darlehen von insgesamt 40'000 Franken, die nie zurückgezahlt wurden.
Ein weiterer Bekannter wurde um 12'000 Franken erleichtert, mit der Lüge, seine Mutter benötige dringend eine Operation im Ausland. Doch das Geld verwendete der Mann laut der Anklageschrift jeweils immer für private Zwecke.
Urteil: Bedingte Freiheitsstrafe von 24 Monaten
Der Beschuldigte sah die Ereignisse anders: «Ich will nicht als Betrüger dargestellt werden», sagte er vor Gericht. Er habe immer vorgehabt, das Geld zurückzuzahlen, zudem habe die Frau immer gewusst, dass er Geld abhebe. Auch über den Verwendungszweck soll sie stets informiert gewesen sein.
Er beschuldigte zwei der Geschädigten, ein Komplott gegen ihn geschmiedet zu haben, und bestritt alle Anschuldigungen vehement. Er hätte weder behauptet, dass er einen SRF-Deal hätte abschliessen können, noch dass seine Mutter eine Operation brauche. Auch die ehemalige Lehrerin soll er nie als «Sugarmama» bezeichnet haben.
Trotz seiner Verteidigung verurteilte das Gericht den jungen Mann wegen mehrfachen Betrugs zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Zudem muss er den Opfern das gestohlene Geld zurückzahlen. Von einigen Vorwürfen wurde der Beschuldigte jedoch freigesprochen. Eine Begründung für das Urteil steht noch aus.