Zürcher bleiben Läderach trotz Skandal-Doku treu
Die Vorwürfe gegen Ex-Chocolatier Jürg Läderach wiegen schwer. Nau.ch hat in Zürich Passanten gefragt, ob sie deswegen jetzt auf die Schokolade verzichten.
Das Wichtigste in Kürze
- Läderach steht wegen eines neuen «SRF»-Films in der Kritik.
- Trotzdem bleiben viele Kunden dem Schoko-Hersteller treu.
Diese Dokumentation von «SRF» hat es in sich: Ex-Chocolatier Jürg Läderach sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Unter anderem sollen Schüler seiner «Christlichen Schule Linth» gezüchtigt worden sein.
Laut einem Experten hat der Film auch negative Auswirkungen auf die gesamte Marke Läderach. Dies obwohl, das Unternehmen mittlerweile von Jürg Läderachs Sohn Johannes geführt wird.
Ein grosser und prominent gelegener Läderach-Laden befindet sich an der Zürcher Bahnhofstrasse. Kaufen die Zürcherinnen und Zürcher jetzt überhaupt noch dort ein?
Läderach-Kunde: «Sehr gute Produkte»
«Eigentlich schon», sagt Peter zu Nau.ch. Er erklärt: «Da ich gewusst habe, dass sie immer einen religiösen Hintergrund hatten, hat mich das nie gestört.»
Auch Robert will wegen der Enthüllungen jetzt nicht auf die Schokolade verzichten. «Es ist ein grosses Unternehmen, da gibt es immer einen Bösen. Aber der Rest ist super, sie haben sehr gute Produkte.»
Andere wiederum sind etwas kritischer gegenüber Läderach eingestellt – nicht nur wegen der neusten Doku. «Ich habe auch vorher keine Schokolade dort gekauft», sagt Nadja.
Einerseits, weil die Produkte sehr teuer seien. Andererseits, weil sie nicht mit Läderachs Haltung zu Abtreibungen einverstanden sei.
Für Cécile dagegen ist der Fall schon nur aus ganz banalen Gründen klar: «Ich bin nicht so der Schoggi-Typ.»
Der Läderach-Skandal hat in der Schweiz hohe Wellen geworfen. Verschiedene Akteure gehen jedoch unterschiedlich damit um. So hat das Zurich Film Festival die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen beendet, während das Eidgenössische Schwingfest daran festhält.