Jetzt spricht Sohn von Ex-Chocolatier Jürg Läderach über Vorwürfe
Das Wichtigste in Kürze
- An der Läderach-Schule in Kaltbrunn SG soll Gewalt zur Tagesordnung gehört haben.
- Ehemalige Schüler berichten in einer SRF-Doku von körperlicher Züchtigung.
- Jetzt meldet sich Johannes Läderach, der aktuelle CEO, zu Wort.
Der Schoggi-Hersteller Läderach steht in Kritik. Grund dafür ist eine schockierende SRF-Doku über die «Christliche Schule Linth». Ehemalige Schüler der christlichen Privatschule in Kaltbrunn SG berichten von körperlicher Züchtigung.
Mittendrin in der Geschichte: Der prominente Chocolatier Jürg Läderach – Mitbegründer der Schule. Denn auch er soll Schüler misshandelt haben.
Nach den schwerwiegenden Vorwürfen meldet sich nun sein Sohn Johannes Läderach zu Wort. Er habe sich den Film gemeinsam mit seinem Bruder Elias angeschaut, wie er im Interview mit der «Sonntagszeitung» erzählt.
«Habe ihn sofort angesprochen»
«Es war sehr belastend. Mit anzusehen, wie von solchem seelischen und körperlichen Missbrauch erzählt wird, schmerzt ungemein. Und das in einem Umfeld, dem man selbst angehörte.» Jeder Übergriff sei einer zu viel, aber wenn man die Leute kenne, gehe das einem besonders nahe.
Er bestätigt, dass es an der Schule ein «Klima der Angst» gab. Selbst habe er jedoch keinen körperlichen Missbrauch erlebt. Die schweren Anschuldigungen gegen seinen Vater wühlen auch ihn sehr auf. «Ich habe ihn gestern nach dem Film sofort angesprochen. Auch mir gegenüber hat er immer betont, nicht geschlagen zu haben, so wie er das auch an Eides statt versichert hat», so Johannes Läderach.
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Weiter betont er, dass sich die Vorwürfe nicht gegen die dritte Generation in der Firma richten. «Ich plädiere dafür, dass man das Unternehmen nach den Menschen beurteilt, die jetzt die Verantwortung tragen.»
Er habe intern bereits viele Gespräche geführt. Denn schliesslich sorgte der Film auch bei den Mitarbeitenden für Unmut. Gedanken darüber, ob sich der Skandal auf die Verkaufszahlen auswirken wird, macht sich der Familienvater derzeit aber keine.
«Diese Frage steht für mich im Moment nicht im Vordergrund. Es geht jetzt nicht um Umsätze und Zahlen, sondern um Menschen und Schicksale.»