Zürcher FDP will nicht auf Gössis Klima Umfrage warten
Die FDP wird von allen Seiten für ihre Klima-Kehrtwende beschossen. Doch während Chefin Gössi noch auf die Klima-Umfrage wartet, wird die Zürcher FDP aktiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP Schweiz fühlt derzeit über eine Umfrage den Klima-Puls ihrer Basis.
- Noch bevor die Ergebnisse ausgewertet sind, wird die Stadtzürcher FDP aktiv.
- Die lokale Partei hat ihre Strategie für eine klimafreundlichere Stadt vorgestellt.
«Die FDP knickt vor den Klima-Schülern ein», kritisiert etwa SVP. Die CVP hingegen belächelt: «Wir haben keine Klima-Kehrtwende nötig.»
Trotz aller Kritik will die FDP ihre Klimapolitik vorantreiben. Daher wartet Parteipräsidentin Petra Gössi derzeit auf die Wähler-Umfrage, welche die Haltung zu Klima- und Umweltpolitik zeigen soll.
Offen ist jedoch, wann und wie detailliert die Ergebnisse präsentiert werden. «Wir werden diesbezüglich anfangs Mai verlauten lassen», erklärt Gössi auf Anfrage.
Der Stadtzürcher FDP scheint dies zu langsam voran zu gehen. Daher hat sie nun ihre eigenen Klimaziele auf den Tisch gelegt.
Streikende wollen keine «parlamentarische Schwatzbuden»
Wie die FDP Stadt Zürich feststellt, würden die Klimastreikenden Massnahmen verlangen. «Sie wollen keine parlamentarischen Schwatzbuden, die sich nur über Ziele unterhalten, unnötig Papier produzieren, aber keine Wirkung erzielen.»
Die Gemeinderatsfraktionen der SP, Grüne, AL, GLP und EVP hätten eine Pseudo-Klimakoalition gebildet. «Wir Freisinnigen denken weiter und handeln.» Handeln in Form eines Massnahmenpakets.
Dekarbonisierung - Die FDP Stadt Zürich @mehblau bringt Lösungen statt imaginärer Zielversprechen.
— Severin Pflüger (@SeverinPflueger) April 10, 2019
Wir haben verstanden, was die Demonstranten wollen.
Details hier: https://t.co/EIAe10ewi6 https://t.co/eB1iGsbBq8 pic.twitter.com/qLzooANZdb
So sei ein Netto-Null-Ausstoss von CO2-Emissionen bis 2030 schlicht nicht realistisch. Darum fordert sie die «Reduktion des CO2-Ausstosses auf eine Tonne pro Einwohnerin und Einwohner bis 2050.»
Weiter schlägt die Stadtzürcherische FDP vor, dass mehr Steildächer gebaut werden, um Solarenergie sinnvoller zu nutzen. Ebenso seien die bürokratischen Hürden beim Bau von Solaranlagen und der energiefreundlichen Sanierung von Häusern zu senken.
Mit einem ganzen Paket an Postulaten fordern sie nun den Stadtrat zum raschen Handeln auf. Zeitgleich schnürt die Fraktion bereits ein zweites Paket.
FDP Präsidentin Gössi will noch ihre Umfrage abwarten
Die FDP der Stadt Zürich wird nun also konkret, während die nationale Partei noch auf ihre Umfrage wartet. Dass dies die Wähler verwirren könnte, glaubt Parteichefin Petra Gössi jedoch nicht.
«Im Gegenteil: Die Vorstösse betreffen die Stadt.» Die Umfrage würde sich auf die nationale Ebene beziehen. Es sei daher einerseits eine sinnvolle Ergänzung und zeige ihre aktive Basis.
Andererseits zeige es, «dass wir Freisinnigen Lösungen suchen und nicht einfach wie andere das Problem bewirtschaften.»