Die Justizdirektion des Kantons Zürich hat nach dem Scheitern der Vorgängerlösung «Juris X» ein neues, 33 Millionen Franken teures Software-System erworben.
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Die Justizdirektion in Zürich führt ein neues Software-System ein. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Justizdirektion im Kanton Zürich führt eine neue Software-Lösung ein.
  • Die Implementierung der vorherigen Software war gescheitert.
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Wie aus der offiziellen Mitteilung der Justizdirektion Zürich hervorgeht, wurde nach einer Reihe von Komplikationen mit dem vorherigen IT-Projekt «Juris X», ein neues Datenverarbeitungssystem für den Justizvollzug implementiert.

Der Vorgänger, ein Produkt des St. Gallener Informatikunternehmens Abraxas, musste das auf der Zielgeraden gescheiterte Projekt beenden, nachdem nicht alle Projektziele erreicht worden waren. Man spricht von einem IT-Flop!

Während dieses Fehlschlags hatte die Kantonsführung erhebliche Kritik hinnehmen müssen – vor allem im Kantonsrat, in dem sowohl rechte als auch linke Abgeordnete Vorwürfe erhoben.

Der Plan B in Aktion

Die Zürcher Justizdirektion führt nun ein frisches IT-System für den Justizvollzug ein. Die Glaux Group, ein Softwareunternehmen aus Bern, hat den Auftrag im Wert von 32,7 Millionen Franken erhalten, wie die Justizdirektion gegenüber der Plattform Simap bestätigte. Doch was wird die neue Software tatsächlich leisten?

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Die «Gina»-Software der Glaux Group, die im Rahmen des neuen Vertrages geliefert wird, wird für mindestens fünf Jahre und optional für weitere drei Jahre elektronische Akten- und Fallführungsdienste im Justizvollzug bereitstellen.

Diese Leistungen umfassen die Lieferung, Realisierung, Einführung und den Betrieb der Anwendung. Es wird erwartet, dass das neue System das bisherige, über 30 Jahre alte Datenverarbeitungssystem «RIS» bis Mitte 2026 ersetzt, so ein Sprecher der Justizdirektion gegenüber «inside-it.ch».

Preissprung gerechtfertigt?

Die Kosten des neuen Systems betrugen 32,7 Millionen Franken, im Gegensatz zu den ursprünglichen 14,8 Millionen Franken, die für «Juris X» vorgesehen waren.

Als Grund für diese Kostensteigerung führt die Justizdirektion an, dass das aktuelle Budget für eine Laufzeit von acht Jahren ausreicht, im Gegensatz zu nur fünf Jahren im Falle von «Juris X».

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Die neue Software für das Justizwesen in Zürich ist besonders teuer. - Unsplash

Zudem seien seit 2018 weitere Anwendungen an das bisherige System RIS angeschlossen worden, was die Notwendigkeit zusätzlicher Schnittstellen und damit die Kosten erhöhe.

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