Zürcher Schlachthof: Mit Schliessung Konkurs verhindert
Die Stadt wird ihren Vertrag mit der Schlachtbetrieb Zürich AG nach 2029 nicht verlängern. Nun stellt das Unternehmen seinen Betrieb vorzeitig ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schlachtbetrieb Zürich AG macht kommendes Jahr dicht.
- Damit will das Unternehmen einen Konkurs verhindern.
- Der Vertrag mit der Stadt wäre 2029 ausgelaufen.
Die Schlachtbetrieb Zürich AG (SBZ) will ihren Betrieb beim Letzigrundstadion bereits Mitte 2026 einstellen. Dies, obwohl der Mietvertrag mit der Stadt Zürich noch bis 2029 läuft.
Gegenüber der «NZZ» verriet Verwaltungsratspräsident Ronny Hornecker den Grund für diese Massnahme. Nur so könne man einen Konkurs verhindern, so der VR-Präsident.
Der Entscheid im Verwaltungsrat fiel einstimmig, eine saubere Liquidation sei so möglich. 2022 hatte die Stadt entschieden, das Areal in der Zukunft anderweitig zu nutzen. Ein Standort für einen Neubau konnte nicht gefunden werden.
Frischeparadies und Angst AG wollen bleiben
Für das Unternehmen fallen jährlich 800'000 Franken an Mietgebühren an. Wie die Stadt auf den verfrühten Vertragsausstieg reagieren wird, ist daher noch unklar. Die Mitarbeitenden sind mittels eines Sozialplans abgesichert.

Zwei weitere Hauptmieter, das Frischeparadies sowie die Angst AG, wollen laut «NZZ» ihre Verträge mit der Stadt aufrechterhalten.
Die Angst AG äussert ihre Besorgnis über den Wegfall der SBZ: Dieser könnte die regionale Fleischproduktion treffen und mitunter für längere Tiertransportwege sorgen.
Millionen-Modernisierung umsonst
Gerade mal vor fünf Jahren wurde der Betrieb für 2,5 Millionen Franken modernisiert. 2022 hatte der Stadtrat dann jedoch entschieden, die Nutzung des Areals als Gewerbe- und Industriegebiet ohne den Schlachtbetrieb fortzuführen.
Aus Horneckers Sicht war die Millionen-Investition damit umsonst: Das Geld hätte man stattdessen für einen neuen Standort nutzen können.