Zollikon

Zürich: An Goldküsten-Schule kündigt ein Drittel aller Lehrer

Milena Zürcher
Milena Zürcher

Goldküste,

Nach einer Kündigungswelle an einer Primarschule in St.Gallen ereilt eine Schule an der Zürcher Goldküste dasselbe Schicksal: Ein Drittel der Lehrer geht.

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An einer Schule an der Zürcher Goldküste hat rund ein Drittel der Lehrpersonen die Kündigung eingereicht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An der St.Galler Primarschule Grossacker kündigten 16 Lehrpersonen auf einen Schlag.
  • Auch an einer Zürcher Schule herrscht Krisenstimmung: Ein Drittel der Lehrpersonen geht.
  • Grund dafür sei ein Streit mit der Schulleitung.

Nach einem Zoff mit der Schulleitung kündigten an der St. Galler Primarschule Grossacker 16 Lehrpersonen auf einen Schlag. Auch in einer Schule an der Zürcher Goldküste herrscht Krisenstimmung: Infolge eines Streits reichte ein Drittel der Belegschaft der Schule Rüterwis in Zollikon die Kündigung ein.

Auslöser sei ein Info-Mail an die Eltern gewesen, berichtet der «Tagesanzeiger». Darin informierten die Zolliker Schulpräsidentin Claudia Irniger (FDP) und Urs Rechsteiner, Leiter Bildung, über einen Konflikt zwischen Schulleitung und Lehrpersonen.

Im November 2022 sei deshalb eine Mediation gestartet worden. Im Mail versuchte man zu beschwichtigen: Unterdessen habe sich die Stimmung im Team verbessert. Die Situation habe sich «sichtbar beruhigt».

Konflikt schwelt schon länger

Gelöst scheint der Konflikt aber keineswegs: Eine Woche nach dem Mail kündigten rund 25 Lehrpersonen, die meisten von ihnen per Ende Schuljahr. Wie die Zeitung weiter berichtet, hat rund die Hälfte die Schulleitung als Grund angegeben.

Sie bezeichnen das Mail als «Frechheit», «Schönfärberei» und «Vertuschungsaktion». Unter den Betroffenen befinden sich sowohl junge wie auch langjährige Lehrpersonen. Manche sind seit Längerem krankgeschrieben.

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Kinder in einer Schule - keystone

Der Haussegen hänge seit der Übernahme einer neuen, zweiköpfigen Schulleitung im März 2022 schief. Von einem autoritären Stil ist die Rede.

Haben Sie sich je überlegt, Lehrer zu werden?

«Sie stellen alle Abläufe auf den Kopf», berichtet eine Lehrperson gegenüber der Zeitung. «Angefangen von der Pausenglocke über das Budget bis hin zur Bestellung von Lehrmitteln. Die Schulleiter entscheiden einfach, ohne Erklärung, ohne mit uns zu reden.» Wer sich gewehrt habe, sei in den jährlichen Mitarbeitergesprächen abgestraft worden.

Kritik von Eltern

Kritik äusserten auch die Mütter und Väter der Schülerinnen und Schüler. Am Dienstag hat die Elternvereinigung einen Protestbrief an den Gemeinderat, die Schulpflege und den Leiter Bildung geschickt. Unterschrieben wurde er von etwa 100 Personen.

Der kritisierte Schulleiter wollte sich auf Anfrage des «Tagesanzeigers» nicht äussern. Irniger und Rechtsteiner betonen jedoch, dass nur ein Teil der Kündigungen auf den Konflikt zurückzuführen sei.

Rückmeldungen des Mediators hätten gezeigt, dass sich die Situation verbessert habe. Trotzdem: «Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele Lehrpersonen kündigen.»

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